Bei einem Sonderparteitag in Ankara tritt Erdogan als einziger Kandidat an. Seine Wahl gilt als sicher. Der Chefposten verschafft Erdogan noch mehr politischen Einfluss.
AKP-nahe Medien berichteten, Zehntausende Anhänger würden zum Parteitag in der Ankara-Arena erwartet. Erdogan gehört zu den Mitbegründern der AKP, die er bis zu seiner Wahl zum Präsidenten im August 2014 angeführt hatte.
Erdogan hatte das Referendum zur Einführung eines Präsidialsystems am 16. April mit 51,4 Prozent knapp gewonnen. Die Opposition hatte Wahlbetrug beklagt und erfolglos eine Annullierung der Volksabstimmung gefordert.
Als eine der ersten Maßnahmen der Verfassungsreform wurde das Verbot für den Präsidenten aufgehoben, einer Partei anzugehören. Am 2. Mai war Erdogan bei einer feierlichen Zeremonie in Ankara wieder der AKP beigetreten. Bis Sonntag steht an der Spitze der AKP noch Ministerpräsident Binali Yildirim, ein treuer Gefolgsmann Erdogans. In ihrer bis zum Referendum gültigen Form schrieb die Verfassung dem Präsidenten Neutralität vor.
dpa/rkr/est - Foto: Ozan Kose/AFP