Der Sprengsatz sei vor der Messe in der Kirche platziert worden. Die Bombe sei dann während des Gottesdiensts zum Palmsonntag von außen gezündet worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat die Anschläge auf die koptischen Gotteshäuser für sich reklamiert.
Es handelt sich um die schwersten Anschläge auf die christliche Minderheit in Ägypten seit Jahren. Das geistige Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II. entging dem Terror in Alexandria unverletzt.
Die koptisch-orthodoxe Kirche führt ihren Ursprung auf den Evangelisten Markus zurück. Er soll im 1. Jahrhundert in Ägypten gewirkt haben. Der Name Kopten leitet sich über das Arabische aus dem griechischen Wort "aigyptios" ab und heißt damit eigentlich nichts anderes als Ägypter.
Heute sind rund zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung Kopten, wobei die Zahlenangaben stark schwanken. Zu den bekanntesten ägyptischen Christen zählte der frühere UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali (1922-2016). Die koptische Kirche hatte sich wegen theologischer Gegensätze schon im 5. Jahrhundert von der römischen Reichskirche abgespalten.
Immer wieder werden die Kopten zum Ziel von Islamisten. Die Terrormiliz IS, deren Ableger im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel aktiv ist, hatte schon im Dezember einen ähnlichen Anschlag für sich reklamiert. Damals waren fast 30 Menschen durch einen Selbstmordattentäter in einer Kirche in Kairo getötet worden. In Propagandavideos hatte der IS zuletzt Angriffe auf Christen angekündigt.
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