Versprechen eingelöst. Roaming ist für Reisende im europäischen Ausland bald Geschichte. Ab dem 15. Juni ist Schluss, Schluss mit den früher teilweise horrenden Zusatzkosten, die anfielen, wenn man im Ausland mal eben anrief oder mit dem Smartphone im Internet surfte.
Prinzipiell stand der Beschluss ja schon länger fest. Allerdings mussten da noch einige technische Fragen geklärt werden. Insbesondere musste ein gesetzlicher Rahmen für die Anbieter geschaffen werden. Konkret: Man musste Obergrenzen festlegen für die Kosten, die sich die Telekom-Unternehmen unter sich, also gegenseitig anrechnen. Da bestand nämlich die Gefahr, dass der eine Anbieter dem anderen wiederum astronomische Preise in Rechnung stellte, was dann am Ende doch wieder auf den Verbraucher zurückfällt.
Etabliert wurde jetzt, dass ein Anbieter dem anderen höchsten 3,2 Cent pro Anrufminute zahlt bzw. 7,70 Euro pro Gigabyte. Dieser Tarif wird schrittweise gesenkt auf 2,50 Euro ab 2022. Das gilt aber, wohlgemerkt, nur für die Tarife unter Anbietern. Der Verbraucher bekommt davon nichts mit. Für ihn kostet die Handynutzung im Ausland künftig genauso viel wie zuhause.
Das allerdings mit einer Einschränkung: Wer dauerhaft in einem Land eine ausländische SIM-Karte benutzt, muss damit rechnen, dass ihm sein Anbieter am Ende doch Extragebühren in Rechnung stellt. Die Maßnahme gelte nunmal in erster Linie für Reisende.
Roger Pint - Illustrationsbild: Lionel Bonaventure/AFP