Zahlreiche Menschen seien in Folge des Giftgases in Ohnmacht gefallen, hätten sich erbrochen und Schaum vor dem Mund gehabt. Die Menschenrechtsaktivisten und die Opposition machen für die Bombardierung Kampfflugzeuge der syrischen Luftwaffe verantwortlich. Diese wies den Vorwurf aber zurück. Ein syrischer General, der ungenannt bleiben wollte, erklärte, die Armee habe bei den Luftschlägen kein Giftgas eingesetzt.
Nach dem Angriff am Morgen haben Kampfjets den attackierten Ort in der Provinz Idlib erneut bombardiert. Angegriffen worden sei diesmal das Krankenhaus der Stadt, melden Aktivisten. Dieses sei jetzt außer Betrieb. Dort waren zuvor zahlreiche Verletzte hingebracht worden. Wer dafür verantwortlich ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Eigentlich gilt in Syrien seit Ende des vergangenen Jahres eine von Russland und der Türkei ausgehandelte Waffenruhe. Diese ist jedoch brüchig. Ausgenommen von der Waffenruhe sind die Terrormiliz Islamischer Staat und die Al-Kaida-nahe Organisation Tahrir al-Scham. Diese ist besonders stark in der Provinz Idlib, in der die tödlichen Luftangriffe am Dienstag stattfanden.
Syriens Opposition rief den UN-Sicherheitsrat zu einer sofortigen Sitzung und Ermittlungen auf. Und auch Frankreich und Großbritannien haben eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Giftgasangriff in Syrien gefordert.
Die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen zeigte sich zutiefst besorgt. Experten sammelten und analysierten zur Zeit alle verfügbaren Informationen, teilte die Organisation in Den Haag mit.
dpa/mh - Bild: Abdulmonam Eassa/AFP