Die Türkei hat das von Washington für mehrere Länder erlassene Verbot elektronischer Geräte umgesetzt. Am Samstag informierten Schilder auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul die Passagiere über die neuen Einschränkungen. Auch für andere betroffene Flughäfen trat das Verbot am Samstag in Kraft, Tunesien lud deshalb die britische Botschafterin vor.
Die US-Regierung hatte vergangene Woche aus Sicherheitsgründen die Mitnahme von größeren Elektronikgeräten im Handgepäck auf Flügen von aus einigen Ländern in die USA verboten. Das Verbot betrifft Geräte die größer sind als ein Smartphone, etwa Laptops, Tablets oder E-Book-Reader. Die zehn betroffenen Flughäfen liegen in Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien, Kuwait, Marokko, Katar, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
US-Gesellschaften oder Airlines aus Deutschland fallen nicht unter diese Einschränkungen, die von vielen Passagieren als sehr störend empfunden werden dürften. Die nun verbotenen Geräte wurden in Istanbul entweder im Aufgabegepäck verstaut oder können von Passagieren bis zu ihrer Rückkehr aus den USA abgegeben werden, berichtete der Sender NTV.
Großbritannien war nachgezogen und hatte diese Sicherheitsregel für fünf Staaten erlassen: Tunesien, Türkei, Libanon, Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien.
Das tunesische Außenministerium zitierte deshalb die britische Botschafterin zum Gespräch. Die Diplomatin sei am Freitag in das Ministerium eingeladen worden, teilte das tunesische Außenministerium mit. Bei dem Gespräch habe der Europabeauftragte des Ministeriums, Mohamed Mezghani, seine Verwunderung über die britische Entscheidung dargelegt, die ohne Rücksprache mit den tunesischen Behörden stattgefunden habe, hieß es in der Erklärung. Er betonte demnach, dass die Entscheidung nicht gerechtfertigt sei und nicht die Sicherheitslage in Tunesien widerspiegele.
Im Jahr 2015 hatten mehrere Terroranschläge das nordafrikanische Land getroffen. Dutzende Touristen, darunter zahlreiche Briten, starben. Seitdem hat sich die Sicherheitslage stabilisiert.
dpa/fs - Bild: Fethi Belaid/AFP