Die Polizei ermittelt wegen Terrorverdachts. Unklar blieb zunächst, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte. "Ich kann bestätigen, dass es mehrere Opfer gibt, darunter Polizisten", sagte ein Sprecher von Scotland Yard. Eine Zahl von etwaigen Toten oder Verletzten wollte er nicht nennen. "Ich werde hier nicht spekulieren", sagte er. Unter den Verletzten sind mindestens drei französische Schüler, wie das französische Außenministerium in Paris mitteilte.
Die britische Premierministerin Theresa May bestellte das Sicherheitskabinett ein. Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker würden noch am Mittwochabend zusammenkommen, sagte ein Regierungssprecher in London. Das britische Unterhaus hatte zuvor seine Sitzung unterbrochen.
Mindestens zwei Vorfälle im Zentrum
Die Polizei berichtete von mindestens zwei Vorfällen im Zentrum. Ein Angreifer soll nach Medienberichten auf dem Parlamentsgelände einen Polizisten mit einem Messer angegriffen haben. Der mutmaßliche Angreifer sei niedergeschossen worden. Ob der Angreifer getötet oder verletzt wurde, war zunächst unklar.
Etwa zeitgleich soll ein Auto auf einer Themsebrücke in mehrere Fußgänger gerast sein. Ob beide Vorfälle miteinander in Verbindung stehen, war zunächst unklar.
In Luftaufnahmen war zu sehen, wie mehrere Menschen auf der Westminster-Brücke vor dem britischen Parlament am Boden lagen und behandelt wurden. Ein Autowrack war auf dem Fußgängerweg vor dem Zaun des Parlamentsgeländes zu sehen. Weite Teile des Regierungsviertels waren abgesperrt.
Königin Elizabeth II. hielt sich während der mutmaßlichen Terrorangriffe am Londoner Parlament im Buckingham-Palast auf. Ein Palastsprecher äußerte sich nicht zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen und verwies auf die Polizei. Die Nachrichtenagentur PA berichtete, dass die Tore geschlossen seien und bewaffnete Polizisten die Zugänge bewachten.
Mindestens vier Schüsse
Zeugen gaben zudem an, mindestens vier Schüsse gehört zu haben. Zwei Menschen lagen nach ersten Medienberichten direkt vor der Westminster Hall, einem Teil des Parlaments, auf dem Boden.
Die Polizei rief Zeugen auf, Filmaufnahmen und Fotos an die Ermittler zu senden. Zugleich bat sie Augenzeugen um Zurückhaltung. Sie sollten keine Bilder und Videos von Verletzten in Umlauf bringen.
Als Reaktion auf die mutmaßlichen Terrorangriffe hat das Regionalparlament in Schottland die für Mittwochabend vorgesehene Abstimmung über ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum verschoben.
Beim letzten Terroranschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit britischem Pass in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätze gezündet. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.
dpa/rkr - Bild: Daniel Leal-Olivas/AFP