Bei einem Luftangriff auf ein von Flüchtlingen bewohntes Schulgebäude im Norden Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens 33 Zivilisten getötet worden. Wahrscheinlich seien Jets der US-geführten internationalen Koalition für die Bombardierung des Ortes Al-Mansura in der Nacht auf Dienstag verantwortlich, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch.
Unter den Opfern seien Frauen und Kinder, hieß es weiter. Auch die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, bei einem US-Luftangriff in Al-Mansura seien Dutzende Zivilisten getötet oder verletzt worden.
Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge waren in dem Gebäude rund 40 Familien untergebracht. Die Menschenrechtler sitzen in England, stützen ihre Angaben jedoch auf Informanten vor Ort. Ihre Meldungen erweisen sich immer wieder als zuverlässig.
Erst Ende vergangener Woche waren bei einem Luftangriff auf eine Moschee in dem von Rebellen kontrollierten Ort Al-Dschinnah im Norden Syriens mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Aktivisten machten für die Bombardierung US-Flugzeuge verantwortlich.
Das Pentagon wies die Verantwortung für den Angriff jedoch zurück. Es sei ein Gebäude bombardiert worden, in dem sich hochrangige Mitglieder des Terrornetzwerkes Al-Kaida getroffen hätten. Die in der Nähe liegende Moschee sei bewusst nicht ins Visier genommen worden.
Die US-Luftwaffe bekämpft in Syrien seit 2014 den IS und Al-Kaida-nahe Extremisten. In der Region um Al-Mansura nahe der IS-Hochburg Al-Rakka unterstützt Washington eine Offensive der von Kurden angeführten Allianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF). Diese hatte in den vergangenen Wochen große Gebiete vom IS eingenommen. Ziel des Angriffs ist die Befreiung von Al-Rakka.
Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter sind in den vergangenen beiden Wochen bei Luftangriffen der US-Koalition in der Region um die IS-Hochburg 116 Zivilisten getötet worden, darunter 18 Kinder.
Die Internetseite Airwars.org, ein Projekt von Journalisten, wirft den USA vor, die Zahl der zivilen Opfer bei Angriffen des Bündnisses sei in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Unter US-Präsident Donald Trump habe sich die Entwicklung noch weiter beschleunigt.
dpa/cd/rkr