"Die EU wird dann sicher mehr als 30 Mitglieder haben", sagte Juncker der "Bild am Sonntag" vor dem 60. Jubiläum der Römischen Verträge kommende Woche.
Nach Großbritannien werde kein Land mehr die EU verlassen, weil die Nachteile sichtbar würden. "Im Gegenteil: Die übrigen Mitgliedsstaaten werden sich darüber neu in einander verlieben und das Eheversprechen mit der Europäischen Union erneuern."
Auch die EU-feindliche französische Rechtspopulistin Marine Le Pen werde der Gemeinschaft nichts anhaben, meinte Juncker. "Selbst wenn sie Präsidentin würde, wäre das nicht das Ende des europäischen Projekts. Aber es stünde uns Ungemach ins Haus."
Juncker zeigte Verständnis für jene, die mit dem Zustand der EU unzufrieden seien. "Europa macht vieles richtig, aber auch manches falsch", sagte er. "Ich appelliere an alle überzeugten Europäer, sich endlich auch in Bewegung zu setzen. Wenn sie auf dem Sofa sitzen bleiben, während die Rechtspopulisten rennen, werden diese immer Vorsprung haben."
dpa/rk - Bild: Emmanuel Dunand/AFP