Erdogan wiederholte den Vorwurf, dass die Niederlande beim Massaker von Srebrenica in Bosnien-Herzegowina mehr als 8.000 bosnische Muslime ermordet hätten. Der niederländische Ministerpräsident Rutte hatte den Massaker-Vorwurf schon am Dienstag als "widerliche Geschichtsverfälschung" zurückgewiesen.
Tatsächlich hatten das Massaker in Srebrenica im Juli 1995 bosnisch-serbische Truppen verübt. Niederländische Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen hatten den Angreifern die Stadt zuvor allerdings kampflos überlassen.
Unterdessen haben Unterstützer von Erdogan weltweit Hacker-Angriffe gestartet. Als Reaktion auf die Absage von Wahlkampfauftritten türkischer Minister in Deutschland und den Niederlanden verbreiteten sie Schmähungen gegen beide Länder im Internet. Das hat der Kurznachrichtendienst Twitter bestätigt.
Die Hacker brachten zahlreiche Twitter-Accounts auf der ganzen Welt unter ihre Kontrolle und verbreiteten darüber Hakenkreuzsymbole und Nazi-Vorwürfe gegen Deutschland und die Niederlande. Betroffen sind unter anderem die Twitter-Konten des EU-Parlaments, von Amnesty International und der Zeitung "Die Welt".
dpa/vrt/mh - Bild: Ozan Kose/AFP