Quo vadis, EU? Die "Römische Erklärung" soll eine Antwort auf diese Frage liefern. Anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Gründungsverträge soll sie am 25. März veröffentlicht werden. Entfacht hatte sich die Diskussion über die Zukunft der EU unter anderem auch als Reaktion auf das Brexit-Votum. Die heutigen Beratungen fanden übrigens ohne die britische Premierministerin Theresa May statt.
Die EU-Kommission hatte vor einigen Tagen fünf mögliche Optionen in den Raum gestellt, von möglichst viel Europa bis zum strikten Minimum. Geredet habe man aber vor allem über die Möglichkeit einer EU der verschiedenen Geschwindigkeiten, sagte Premierminister Charles Michel.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wollte in diesem Zusammenhang aber einen Einwand entschärfen, der vor allem von den östlichen EU-Staaten zu hören war. Nein, so sagte Juncker, ein Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten, das sei keine neue Trennungslinie, kein neuer Eiserner Vorhang.
Ein Europa, in denen einige Staaten zusammen weitergehen als andere, das haben wir doch heute schon, so Juncker und Michel. Und auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gab zu bedenken, "dass eine solche Unterschiedlichkeit in der Einheit Europas in unseren Verträgen bereits angelegt ist, dass wir das heute schon als gelebte Realität haben".
Roger Pint - Bild: Denis Closon/Pool/BELGA