Nach der Bombendrohung in Gaggenau durchsucht die Polizei das Rathaus. Der Drohanruf war am Freitagmorgen gegen 7:45 Uhr von einem Handy eingegangen, wie Bürgermeister Michael Pfeiffer (parteilos) sagte. Nur das Gebäude sei demnach davon betroffen. Das Rathaus wurde daraufhin geräumt. "Das Ganze ist natürlich für eine Kleinstadt eine enorme Dimension", sagte Pfeiffer.
Die Stadt hatte am Donnerstag eine Veranstaltung mit dem türkischen Justizminister Bekir Bozdag wegen Sicherheitsbedenken gestoppt. Der Minister wollte dort am Donnerstagabend für Zustimmung bei dem Referendum über das von Staatschef Recep Tayyip Erdogan angestrebte Präsidialsystem werben. Die türkische Seite hatte die Absage der Stadt massiv kritisiert.
Bürgermeister Michael Pfeiffer verteidigte das Vorgehen. Hintergrund war demnach eine nicht berechenbare Zahl von Anhängern der türkischen Regierung. Auch die baden-württembergische Landesregierung gab der Stadt Gaggenau Rückendeckung. "Wer Wahlkampf für türkische Angelegenheiten machen möchte, möge das bitte in der Türkei tun", sagte Innenminister Strobl.
Streit zwischen Berlin und Ankara nimmt an Schärfe zu
dpa/sh - Bild: Christoph Schmidt/AFP