Via Twitter teilte Verhofstadt mit, dass sich seine liberale Fraktion mit der christdemokratischen EVP geeinigt habe. Man unterstütze deren Bewerber Antonio Tajani. Im Gegenzug sei den Liberalen ein zusätzlicher Vize-Präsidentenposten zugesichert worden sowie die Leitung einer Untersuchungskommission.
Verhofstadt bezeichnet die Einigung als "ersten wichtigen Schritt bei der Errichtung einer pro-europäischen Koalition, die Reformen durchführen und Europa stärken" solle. Liberale und die Europäische Volkspartei hätten gemeinsam das Ziel, die EU zu reformieren und zu stärken. Dies sei angesichts von Trump, Putin und anderer Herausforderungen für Europa absolut notwendig.
Letzte Woche erst hatte sich Verhofstadt um einen Beitritt der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung von Populist Beppe Grillo bemüht. Der Versuch misslang.
Mit dem Rückzug Verhofstadts sind nun noch sechs Kandidaten um die Nachfolge von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz im Rennen. Der neue Präsident des Europaparlaments wird in drei Runden gewählt. Sollte dann keiner die absolute Mehrheit erhalten, gibt es am Dienstagabend eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten.
vrt/belga/dpa/jp - Bild: Emmanuel Dunand/AFP