Die Nato muss den langgeplanten Umzug in ihr neues Hauptquartier verschieben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gab es auf der Baustelle in Brüssel zuletzt unerwartete Verzögerungen bei der Installation der IT-Infrastruktur.
Die Probleme sind Angaben aus Bündniskreisen zufolge so schwerwiegend, dass der Umzug auf noch unbestimmte Zeit verschoben werden muss. Er sollte eigentlich in diesen Tagen beginnen und wird nun frühestens im April starten.
Fraglich ist damit auch, ob es noch im ersten Halbjahr einen Nato-Gipfel in Brüssel geben wird. Mit ihm sollte eigentlich die Eröffnung des neuen Hauptquartiers gefeiert werden. Eine Bündnissprecherin wollte auf Anfrage keine Details zu den Gründen für die Verzögerungen geben. Sie betonte lediglich, dass weiter mit einem Umzug in diesem Jahr gerechnet werde.
Die künftige Zentrale des Militärbündnisses steht auf einem Gelände in unmittelbarer Nähe des alten Hauptquartiers im Nordosten der Hauptstadt. Das gigantische Gebäude soll auf mehr als 245.000 Quadratmetern Platz für insgesamt rund 4000 Mitarbeiter und Diplomaten bieten. Die Kosten für das Projekt wurden zuletzt auf rund 1,1 Milliarden Euro beziffert.
Den Beschluss, ein neues Hauptquartier zu bauen, hatten die Nato-Staaten bereits 1999 bei einem Gipfeltreffen in Washington getroffen. Grund war zum einen der schlechte Zustand des 1967 bezogenen alten Gebäudes, zum anderen aber auch die steigende Zahl der Mitgliedstaaten des Bündnisses. 1967 gab es lediglich 15 Alliierte, heute sind es 28.
Der erste Spatenstich für das neue Gebäude wurde 2010 gesetzt. Vorausgegangen waren unter anderem ein Architektenwettbewerb und eine lange Ausschreibungs- und Planungsphase.
dpa/mh/km - Bild: Laurie Dieffembacq/Belga