In einer im Internet verbreiteten Erklärung heißt es, ein "Soldat des Kalifats" sei dafür verantwortlich. Die Echtheit des Bekennerschreibens ließ sich zunächst nicht überprüfen.
Korrespondentenberichten zufolge vermuten türkische Ermittler, dass der Täter aus den ehemaligen Sowjetrepubliken Usbekistan oder Kirgistan kommt. Es werde untersucht, ob der Anschlag auf den Istanbuler Flughafen vom Juni von derselben IS-Zelle verübt worden sei.
Der Täter wurde noch nicht gefasst. Ministerpräsident Binali Yildirim verwies lediglich auf eine intensive und koordinierte Fahndung der Sicherheitsbehörden. Sie arbeiteten mit Hochdruck daran, die Identität des Täters festzustellen. Es könne sein, dass der Angreifer seine Waffe im Club gelassen und sich im Tumult unter die Flüchtenden gemischt habe.
Mindestens ein bewaffneter Angreifer war am Sonntagmorgen kurz nach Anbruch des neuen Jahres in den exklusiven Club am Bosporusufer eingedrungen und hatte minutenlang wahllos auf Hunderte von Feiernden geschossen.
Viele ausländische Opfer
Unter den 39 Toten sind mindestens 26 Ausländer. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete in der Nacht zu Montag unter Berufung auf Quellen im Justizministerium, zwölf der bislang 38 identifizierten Toten seien Türken gewesen, einer davon hatte auch die belgische Staatsbürgerschaft. (Belgisches Opfer stammt aus Houthalen-Helchteren)
Die meisten der getöteten Ausländer stammten aus arabischen Ländern, wie Anadolu meldete. Darunter seien alleine sieben Saudis gewesen, die nach Istanbul gereist waren, um Silvester zu feiern. Je drei Tote stammten aus dem Libanon und dem Irak, je zwei aus Tunesien, Marokko, Jordanien und Indien. Jeweils ein Opfer sei aus Kuwait, Kanada, Israel, Syrien und Russland gewesen. Einer der 39 Toten sei bislang nicht identifiziert worden.
Erdogan gibt sich kämpferisch
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, weiter entschlossen gegen den Terrorismus zu kämpfen. Die Türkei werde alles tun, um "die Sicherheit und den Frieden ihrer Bürger zu gewährleisten". International wurde die Bluttat scharf verurteilt. Bereits 2016 hatte die Türkei eine ganze Reihe verheerender Anschläge erlebt.
Die Tatsache, dass der Angriff einem mondänen Club galt, in dem auch Ausländer verkehren, werteten Beobachter in der Türkei als Hinweis auf einen möglichen islamistischen Hintergrund. Nach dem türkischen Einmarsch im August in Syrien hatte der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, im November zu Anschlägen in der Türkei aufgerufen.
dpa/dlf/rkr/km - Bild: Yasin Akgul/AFP