Regierungstruppen hätten den Stadtteil unter Beschuss genommen, berichtet die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die russische Armee meldet dagegen, die Soldaten von Machthaber Assad hätten auf Rebellen-Angriffe reagiert.
Erst am Dienstagabend hatte Russlands UN-Botschafter Tschurkin die Kämpfe für beendet erklärt. Offenbar gab es aber Unstimmigkeiten zwischen dem Assad-Regime und seinem Verbündeten Russland. Das Regime sei unzufrieden, weil Moskau den Abzug ohne Absprache angekündigt habe. Machthaber Assad hätte den Konflikt lieber militärisch gelöst.
Die Busse, die bereit standen, um Zivilisten und Aufständische aus der umkämpften Stadt Aleppo herauszubringen, sind mittlerweile wieder in ihre Depots zurück gefahren. Ein libanesischer Fernsehsender zeigte Bilder von leeren Bussen. Das könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass die Abmachung zur Evakuierung, die die syrische Regierung und die Rebellen am Dienstagabend getroffen hatten, gescheitert sein könnte. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die der Opposition nahe steht, haben nur ein paar Aufständische in der Nacht die Stadt verlassen.
Frankreichs Außenminister Ayrault sagte im Fernsehen, die Unklarheiten zeigten, dass Beobachter der Vereinten Nationen in den Prozess eingebunden werden müssten. Die UNO erklärte ihre Bereitschaft dazu. Die US-Botschafterin bei der UNO, Power, fordert auf einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York internationale Beobachter, um die Evakuierung zu überwachen. Generalsekretär Ban sagte, man habe bislang die Menschen in Syrien komplett hängen lassen. Bei der Lösung des Konflikts in Syrien habe die UNO versagt.
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