Erst elf Jahre, nachdem ein anderer Mann die Tat gestanden hatte, stellte das höchste Gericht am Freitag in Peking fest, dass der Hingerichtete unschuldig war.
Der Fall hatte heftige Diskussionen über Fehlurteile und die massive Anwendung der Todesstrafe in China ausgelöst. Auch dass der Fall erst so langsam wieder aufgerollt worden war, stieß auf Kritik. Das Gericht befand jetzt, dass die Beweise "nicht korrekt und nicht ausreichend" gewesen seien. Sie hätten die Anforderungen für eine Verurteilung nicht erfüllt.
In China werden jedes Jahr mehr Menschen hingerichtet als im Rest der Welt zusammen, auch wenn die Zahl stark zurückgegangen ist. Nach Schätzungen dürften zuletzt mehr als 2.000 Menschen hingerichtet worden sein. Doch wird die Zahl als Staatsgeheimnis behandelt.
Problematisch ist auch die hohe Verurteilungsquote von rund 99 Prozent, wie Menschenrechtsgruppe beklagen. Werde Anklage erhoben, stehe eine Verurteilung in China fast immer fest. Häufig würden Geständnisse auch erzwungen.
dpa/cd