"Das ist ein schwarzer Tag, nicht nur für unsere Partei, sondern für die Region", teilte die HDP am Freitag mit. "Das Ziel dieser Maßnahmen ist, die drittgrößte Partei im Parlament mundtot zu machen."
Seit die HDP im Juni 2015 erstmals ins türkische Parlament einzog, sei die Partei das "Hauptziel" der "autoritären Methoden" von Staatspräsident Erdogan. Grund dafür sei, dass die Sitze der HDP Erdogan an der Einführung eines Präsidialsystems hinderten. "Da er uns nicht davon abhalten konnte, ins Parlament einzuziehen, schickt er uns ins Gefängnis", heißt es in der Mitteilung weiter.
Die HDP forderte die türkischen Behörden dazu auf, die Abgeordneten frei-, und die "fabrizierten" Vorwürfe fallenzulassen.
Die HDP rief außerdem zu internationaler Solidarität auf. Die Istanbul-Abgeordnete der HDP sagte: "Es wäre schön, wenn die EU mehr als nur Besorgnis an den Tag legen würde."
Demirtas: "Tage der Tyrannei" werden enden
Der verhaftete Vorsitzende der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP hat Widerstand gegen den "zivilen Putsch" von Präsident Recep Tayyip Erdogan in der Türkei angekündigt. "Angesichts unseres Widerstandes werden diese Tage der Tyrannei früher oder später enden", heißt es in einer von der HDP verbreiteten Botschaft von Parteichef Demirtas, die er über seinen Anwalt schickte.
"Meine Kollegen und ich werden gegen diesen illegalen Putsch überall und in jeder Phase standhaft bleiben." Die HDP werde ihren "demokratischen Kampf" fortsetzen.
Kurden demonstrieren in Brüssel
Rund 200 Kurden haben am Freitag in Brüssel gegen die Verhaftung von elf Abgeordneten der pro-kurdischen HDP-Partei demonstriert. Ausdrücklich richteten sich die Demonstranten auch an die USA und die EU. Beiden warfen die Demonstranten Passivität vor.
dpa/fs - Bild: Boris Roessler/AFP