Der Sender CNN Türk berichtete unter Berufung auf die Polizeidirektion, ein mit Sprengsatz beladenes Fahrzeug sei an einem Kontrollpunkt vor dem Provinzbüro der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP detoniert. Das AKP-Gebäude wurde stark beschädigt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
In der Türkei haben am Montag mehrtägige Feiertage zum Opferfest begonnen. AKP-Politiker versammeln sich jedoch erst am Dienstag zu Feiertagsfeierlichkeiten in ihrer Provinzzentrale, wie ein Parteimitglied dem Sender CNN Türk berichtete.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. In der Region ist die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK aktiv, die immer wieder Attentate vor allem auf Sicherheitskräfte verübt. Die türkische Armee geht in einer Offensive gegen die PKK vor. Ein mehr als zwei Jahre anhaltender Waffenstillstand war im Sommer vergangenen Jahres gescheitert.
Die türkische Regierung hatte am Sonntag zahlreiche pro-kurdische Gebietsverwaltungen im Südosten unter Zwangsverwaltung gestellt und die gewählten Gemeindevorsitzenden durch regierungsnahe Verwalter ersetzt. Von der Maßnahme sind auch vier Bezirke in der Provinz Van betroffen. Unklar war zunächst, ob der mutmaßliche Anschlag im Zusammenhang mit der Maßnahme der Regierung steht.
dpa/cd