Die USA und Russland ringen um ein Ende der Gewalt im Bürgerkriegsland Syrien. Am Rande des G20-Gipfels in der ostchinesischen Stadt Hangzhou wollten US-Außenminister John Kerry und sein russischer Kollege Sergej Lawrow am Montag weiter über eine Lösung verhandeln. Der Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) endet am Montag mit einer Abschlusserklärung. Zuvor wollen die Staats- und Regierungschefs noch über Handel, die Aufsicht über Finanzen sowie schließlich über die Flüchtlingsströme und den Terrorismus beraten.
In der weißrussischen Hauptstadt Minsk hatten Deutschlands Bundeskanzlerin Merkel, Russlands Präsident Putin, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko im Februar 2015 ein Friedensabkommen ausgehandelt. Aber die Konfliktparteien in der Ostukraine - prowestliche ukrainische Truppen und prorussische Separatisten - halten sich nicht daran. Es gibt immer noch keinen Waffenstillstand. Ob es in nächster Zeit eine Neuauflage des Vierertreffens geben wird, blieb ungewiss.
Trotz intensiver Verhandlungen am Rande des G20-Gipfels war zunächst keine schnelle Lösung in Sicht, auch wenn US-Präsident Barack Obama eine Vereinbarung mit Russland nicht ausschloss. Man sei aber noch nicht so weit. Es gebe noch tiefe Meinungsverschiedenheiten, sagte Obama am Sonntag. "Unsere Gespräche mit den Russen sind der Schlüssel, denn wenn die Russen nicht wären, könnten Assad und sein Regime ihre Offensive nicht aufrechterhalten." Es wurde erwartet, dass sich Obama und Putin in Hangzhou noch einzeln treffen.
Die Staats- und Regierungschefs wollten in Hangzhou zudem nach Wegen suchen, wie die kraftlose Weltwirtschaft angekurbelt werden kann. Gastgeber China hat die digitale Modernisierung der Wirtschaft in den Mittelpunkt gerückt. Zum Abschluss wird die deutsche Kanzlerin Merkel einen Ausblick auf den deutschen G20-Vorsitz im kommenden Jahr geben.
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