"Zusammen werden wir unsere Häuser und Kirchen wieder aufbauen." Solche Katastrophen könnten den Menschen alles nehmen, "außer dem Mut des Glaubens", so Monsignor D'Ercole. Viele Trauernde verfolgten die Messe weinend und in enger Umarmung. "Die Liebe ist stärker als der Tod", schloss der Bischof.
Zum Staatsakt für die Opfer der Erdbebenkatastrophe waren zahlreiche Trauernde in die Sporthalle der Stadt Ascoli Piceno gekommen. Auch Staatspräsident Sergio Mattarella und Ministerpräsident Matteo Renzi nahmen an der Zeremonie am Samstag teil. 35 mit Blumen geschmückte Särge waren von Leichenwagen in den "Palazzetto dello Sport" gebracht worden.
Die Zahl der Todesopfer stieg auf 290, meldete der italienische Zivilschutz am Samstag unter Berufung auf die Präfektur in Rieti. Demnach starben 230 Menschen in Amatrice, 11 in Accumoli und 49 in Arquato. 388 Menschen liegen verletzt in Krankenhäusern.
Die historischen Ortskerne der Bergdörfer sind völlig verwüstet. Renzi zeigte sich vor dem Beginn der Trauerfeier tief bewegt und sprach mit zahlreichen Angehörigen. Die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer, Laura Boldrini, spendete weinenden Menschen Trost.
Pfadfinder hatten zuvor darüber gewacht, dass nur Familienmitglieder in die Halle gelangten. Die Trauerfeier, zu der auch internationale Medienbeobachter anreisten, wurde von einem Großaufgebot an Sicherheitskräften bewacht.
Bei der Zeremonie wurde vor allem der Toten aus der Region Marken gedacht. In der am stärksten betroffenen Region Latium wird es in der kommenden Woche eine Trauerfeier geben.
dpa/cd/km - Bild: Alberto Pizzoli/AFP