Ein heftiges Erdbeben hat in Mittelitalien Dutzende Menschen getötet und mehrere kleine Orte in einer Bergregion verwüstet. Der Zivilschutz sprach am Mittwochnachmittag in einer neuen vorläufigen Bilanz von 73 Toten.
Das Erdbeben mit einer Stärke von 6,2 hatte um 3.30 Uhr in der Nacht die gesamte Region zwischen Umbrien, Latium und den Marken erschüttert. Am schlimmsten hat es die Ortschaften Accumli, Amatrice und Pescara del Tronto getroffen. Es wird vermutet, dass noch mehr als 100 Menschen unter den Trümmern verschüttet sind. Die Erdstöße waren auch an der Adriaküste zu spüren. Es gab mehrere Nachbeben.
Mehrere tausend Menschen ohne Unterkunft
Für die Obdachlosen des Erdbebens sollen zwei Zeltstädte in den Orten Pescara und Arquata del Tronto aufgebaut werden. Zunächst sollten dort insgesamt an die 50 Zelte aufgestellt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf den Chef des Zivilschutzes der Region Marken, Cesare Spuri. Weitere Menschen sollten unter anderem in Sporthallen untergebracht werden.
Nach ersten Schätzungen sind wahrscheinlich mehrere tausend Menschen ohne Unterkunft. Unter ihnen sind auch zahlreiche Touristen. Die betroffenen Orte gehören teils zum Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga in den Abruzzen.
Allein der Bürgermeister des Ortes Accumoli, Stefano Petrucci, sprach von 2500 Menschen ohne Dach über dem Kopf. Unter ihnen seien allerdings wohl etwa 2000 Menschen, die in dem Ort Urlaub machten. Es sei kein einziges Haus mehr bewohnbar, sagte Petrucci. Zelte seien dringend nötig. "Obwohl August ist, herrschen hier nachts zehn Grad."
Neben zahlreichen Häusern mussten laut Ansa auch eine Behinderteneinrichtung in dem Ort Sarnano sowie ein Altenheim in Castelsantangelo sul Nera geräumt werden. In dem Ort Ussita war eine Ferieneinrichtung für Kinder betroffen.
dpa/mh/km - Bild: Filippo Monteforte/AFP