Insgesamt seien 51 Prozent der Befragten überzeugt, dass es bei der Dumawahl am 18. September Verstöße gegen das Wahlrecht geben wird, teilte das angesehene Lewada-Zentrum in Moskau am Montag mit. Als Beispiele für Missbrauch gab das Institut unter anderem Manipulation der Ergebnisse durch die Wahlkommission sowie Stimmenkauf durch die Parteien an.
Der Umfrage zufolge ist knapp ein Viertel (23 Prozent) der befragten Russen bereit, Stimmen zu teils kleinem Geld zu verkaufen. Etwa die Hälfte davon hält 5.000 Rubel (etwa 70 Euro) für einen angemessenen Preis, viele wären aber auch schon mit 100 bis 2.000 Rubel zufrieden.
Oppositionelle hatten schwere Missbrauchsvorwürfe bei der Dumawahl 2011 erhoben und von den "schmutzigsten Wahlen" seit dem Ende der Sowjetunion gesprochen. Anschließend kam es zu den größten Massenprotesten seit Wladimir Putins Aufstieg zur Macht. Beobachter erwarten in diesem Jahr keine neue Protestwelle. Der Wahlkampf verläuft rund einen Monat vor der Abstimmung schleppend.
dpa/mh