Ein 27-jähriger Schweizer hatte am Samstag mehrere Passagiere eines Zuges mit einem Brandsatz und einem Messer attackiert. Fünf Fahrgäste wurden schwer verletzt, schweben aber nicht in Lebensgefahr.
Das Motiv für die Tat bleibt unklar. Einen Terrorakt hält die Polizei für unwahrscheinlich. "Es gibt bislang keine Anzeichen für eine terroristische oder politisch motivierte Tat", teilte sie mit.
Der Angriff in einem Zug im Kanton St. Gallen, kurz vor dem Bahnhof Salez bei Liechtenstein, wurde auf Video aufgenommen. Der Täter hatte in einem Waggon die Flüssigkeit ausgeschüttet, die sich entzündete. Mit einem Messer stach er auf die Passagiere ein. Bei den Verletzten handelt es sich um einen 17- und einen 50-jährigen Mann, um zwei Frauen im Alter von 17 und 43 Jahren sowie um ein sechsjähriges Kind.
Nicht im Strafregister
Die Behörden gingen aufgrund des Videomaterials von einem Einzeltäter aus. Der Tatverdächtige mit laut Polizei "typisch schweizerischem Namen" ist in einem Schweizer Kanton gemeldet. Die Polizei durchsuchte noch am Abend sein Haus. Der Mann ist bei der Polizei unbekannt, im Schweizerischen Strafregister besteht kein Eintrag über ihn.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Brandstiftung. Der eingesetzte Brandbeschleuniger wurde von Experten der Spurensuche analysiert. Der Lokführer hatte nach dem Brandalarm besonnen den Zug in den nächsten Bahnhof gefahren und nicht sofort auf freier Strecke gestoppt. Das erleichterte laut Polizei die Rettungsarbeiten erheblich.
50 bis 60 weitere Zugpassagiere wurden von Notfall-Teams psychologisch betreut. Drei Rettungshubschrauber, einige Notärzte und viele andere Helfer waren im Einsatz.
dpa/mh - Bild: Beat Kaelin/AFP