"Einen angeblich sicheren Fluchtweg anzubieten, darf nicht im Umkehrschluss bedeuten, dass die verbleibenden Menschen zu militärischen legitimierten Zielen werden", erklärten die 39 Organisationen am Mittwoch. Die Stadt dürfe nicht zu einem weiteren Ort des Massensterbens werden, der Belagerungszustand und die illegalen Angriffe auf Zivilisten müssten enden.
Weiter erklärten die Hilfsorganisationen: "Eine wirkliche humanitäre Hilfsaktion würde die Bewohner von Aleppo nicht zu der Wahl zwingen, entweder in die Arme ihrer Angreifer zu fliehen oder in den belagerten und bombardierten Stadtteilen zu bleiben."
Wenn Russland eine humanitäre Katastrophe abwenden wolle, sollte es die US-Forderung unterstützen, dass die Konfliktparteien wöchentlich eine 48-stündige Feuerpause einhalten, heißt es. Nur so lasse sich ein sicherer, ungehinderter und unverzüglicher humanitärer Zugang gewährleisten, über den Hilfsgüter nach Aleppo transportiert werden und Menschen freiwillig die Stadt verlassen können.
Syrische Regierungstruppen hatten im Juli alle Versorgungswege nach Aleppo erobert und dort bis zu 300.000 Bewohner eingekesselt. Aleppo gilt als wichtigstes Schlachtfeld im Bürgerkrieg. Am Donnerstag hatten syrische Streitkräfte erste Korridore geöffnet.
dpa/est/km - Bild: Thaer Mohammed/AFP