Beobachter bewerteten ihre Ansprachen als nationalistisch und islamistisch. Einige Demonstranten forderten in Sprechchören, in der Türkei die Todesstrafe wieder einzuführen.
Eine Live-Schalte des türkischen Staatspräsidenten Erdogan auf der Demo war verboten worden. Der Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus hat Deutschland deshalb eine Doppelmoral vorgeworfen. Die deutschen Behörden würden sich darüber beschweren, dass in der Türkei die Demokratie eingeschränkt werde. Im Falle der Demonstration in Köln hätte Deutschland jedoch die Meinungsfreiheit eingeschränkt, sagte Kurtulmus in Ankara.
Als Reaktion darauf hatte das türkische Außenminsterium am Montag den deutschen Gesandten einberufen. Dies sei eine nicht unübliche Maßnahme, hieß es dazu aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Man sei zuversichtlich, dass es gelinge, die jüngsten Spannungen in den Beziehungen zwischen beiden Ländern zu überwinden.
Als Reaktion auf die Pro-Erdogan-Demo hatte es in Köln am Sonntag mehrere Gegendemonstrationen gegeben, zu denen rund 2.000 Menschen kamen. Probleme bereitete eine Demonstration der rechtsgerichteten Organisation Pro-NRW. Nach Rangeleien mit Polizisten wurde diese aufgelöst.
Insgesamt waren in Köln rund 2.700 Beamte im Einsatz.
Türkei-Flaggen und Massenjubel – "Erdogan ist ein Held"
br/dpa/dlf/rkr/dop - Bild: Oliver Berg/AFP