Mit der Öffnung des Olympischen Dorfes für die Athleten wird am Sonntag in Rio de Janeiro die heiße Phase bis zu den ersten Olympischen Spielen in Südamerika eingeleitet. Die Anlage mit 31 Hochhäusern im Stadtteil Barra liegt 1,5 Kilometer vom Olympiapark mit den meisten Sportstätten entfernt. Über 10.000 Sportler sollen hier während der Olympischen Spiele wohnen, dazu Trainer, Betreuer und Ärzte. In der Spitze wird mit rund 18.000 Bewohnern gerechnet.
Es gibt 3.604 Appartements. Nach Angaben des Organisationskomitees werden sich 13.000 Mitarbeiter und Freiwillige um das Wohl der Sportler aus über 200 Ländern kümmern. Insgesamt gibt es in den Wohnungen neben den Betten 10.650 Schränke, 11.152 Klimaanlagen und 3.604 Sofas, zudem wird es 120.580 Handtücher geben. Die Spiele finden vom 5. bis 21 August statt. Insgesamt wird um 306 Goldmedaillen gekämpft werden.
Die Anlage wurde von einem Investor mit einem Baukonzern geplant und gebaut, nach den Spielen sollen die Wohnungen als Apartments an zahlungskräftige Bürger verkauft werden. Barra liegt im Westen der 6,5-Millionen-Stadt und ist geprägt von der Mittel- und Oberschicht.
Zu den Spielen werden auch bis zu 500.000 Olympiatouristen erwartet. Am 1. August soll eine neuen Metro-Linie den Betrieb aufnehmen, die vom Strandviertel Ipanema nach Barra führt. Sie ist mit über 2,5 Milliarden Euro das größte Einzelprojekt der Olympischen Spiele. Insgesamt sollen die Spiele rund 39,1 Milliarden Reais (10,8 Mrd Euro) kosten - 58 Prozent davon sind privat finanziert. Nur die Sportstätten haben 7,1 Milliarden Reais (1,9 Mrd Euro) gekostet.
Neben Barra gibt es drei weitere Zentren: Copacabana und Marina da Gloria (Triathlon, Marathonschwimmen, Rad, Segeln, Rudern), Deodoro (u.a. Reiten, Kanu-Slalom, Schießen, Mountain-Bike, Hockey Moderner Fünfkampf) und Maracanã/Olympiastadion (Fußball, Leichtathletik).
dlf/dpa/rkr - Bild: Yasuyoshi Chiba/AFP