Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt Italien, seine maroden Banken so schnell wie möglich zu sanieren. "Die Reform des Finanzsektors ist entscheidend, um Stabilität herzustellen und die Erholung zu unterstützen", heißt es im aktuellen Länderbericht für Italien. Die angeschlagenen Banken haben faule Kredite im Wert von rund 360 Milliarden Euro angehäuft, bei denen Kunden Probleme mit der Rückzahlung haben.
Angesichts des geringen Wirtschaftswachstums werde es schwer für die Banken, aus eigener Kraft und in einem angemessenen Zeitraum das Problem ihrer notleidenden Kredite zu lösen. "Das legt nahe, dass zusätzliche Maßnahmen nötig werden", urteilte der IWF. Die Behörden hätten eine Reihe von wichtigen Reformen angestoßen. "Es ist zwingend notwendig, dass diese Anstrengungen vollständig ausgeführt und vertieft werden", hieß es weiter.
Die italienische Regierung von Matteo Renzi möchte strauchelnde Banken mit öffentlichen Geldern unterstützen. Nach der neuen EU-Bankenrichtlinie sollen nach den Erfahrungen der Finanzkrise 2008/2009 staatliche Hilfen für Banken aber erst fließen, nachdem Aktionäre und private Gläubiger herangezogen wurden.
Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hatte ein neues Rettungspaket bereits am Vortag abgelehnt. "Die Probleme müssen in den Banken geregelt werden", sagte der Niederländer beim Treffen der EU-Finanzminister. Die Einfachheit, mit der einige Banker mehr öffentliche Gelder forderten, um ihre Probleme zu lösen, sei problematisch. "Das muss ein Ende haben."
dpa/jp/sr