Spitzenvertreter beider Organisationen unterzeichneten am Freitag in Warschau eine Erklärung, die zum Beispiel eine enge Kooperation bei der Bekämpfung illegaler Migration vorsieht. Als erster großer Schritt in diese Richtung gilt der Marineeinsatz gegen Schleuserkriminalität in der Ägäis. Bei ihm arbeitet die Nato mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex zusammen. Geplant ist auch eine enge Abstimmung bei der Entwicklung von Strategien gegen Cyberangriffe.
EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte, die Zusammenarbeit zwischen Nato und EU beschränke sich bislang weitgehend auf den Bereich der Rhetorik. Obwohl beide Organisationen ihre Hauptquartiere in Brüssel hätten, habe es bislang manchmal so gewirkt, als wenn die Nato und die EU auf zwei unterschiedlichen Planeten beheimatet wären, so Tusk.
USA schicken rund 1.000 Soldaten nach Polen
Zur Verstärkung der Nato-Ostflanke werden die USA rund 1.000 Soldaten nach Polen schicken. Das sagte US-Präsident Barack Obama beim Nato-Gipfel in Warschau nach einem Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda. Die Nato will mit der Entsendung von je etwa 1.000 Soldaten nach Polen, Lettland, Estland und Litauen auf das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der östlichen Bündnispartner reagieren. Sie fühlen sich seit dem Beginn der Ukrainekrise verstärkt von Russland bedroht.
Zusätzlich zu dieser Maßnahme will das amerikanische Verteidigungsministerium Anfang nächsten Jahres eine Panzerbrigade nach Osteuropa schicken. Sie soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden.
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