Luxuskonzerne wie Chanel, Gucci, Louis Vuitton und Dior verkaufen im Moment weltweit weniger von ihrer Mode und ihrem Schmuck. Manche sprechen von einer "Luxusmüdigkeit". Viele Kunden scheinen nicht mehr bereit zu sein, tausende Euro für ein Stückchen Stoff auszugeben.
Schauen wir auf den Luxuskonzern Kering. Zu dem gehören unter anderem Gucci oder Saint-Laurent, der verzeichnete im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 14 Prozent. Bei der LVMH-Gruppe mit etwa Dior oder Givenchy, sank in den ersten drei Monaten dieses Jahres um zwei Prozent. Der Wirtschaftsberater KPMG sagt: "Die Luxusindustrie befindet sich in einer Krise."
Es gibt mehrere Gründe für diese Entwicklung. Zunächst muss man wissen, dass etwa die Hälfte aller französischen Luxusprodukte in China und den Vereinigten Staaten verkauft wird. In China steht schon seit einiger Zeit Luxus nicht mehr so hoch im Kurs, weil sich das Land in einer wirtschaftlichen Krise befindet. Und in den USA sorgt der neue Präsident Trump für Unsicherheit, hohe Zölle und damit für Zurückhaltung bei den Käufern.
Eine Teilschuld hat die Luxusbranche auch selbst. Viele Luxusunternehmen hätten zu lange, einfach nur die Preise angehoben, ohne innovativ zu sein. Die schicke Tasche mit einem begehrten Logo wurde nicht noch schicker, sondern einfach nur teurer. Und das hat dann wohl auch die treusten Luxuskunden verprellt.
Und es scheint tatsächlich auch ein Sinneswandel bei der jüngeren Generation eine Rolle zu spielen. Die Generation Z sei weniger materialistisch und wolle weniger protzen als noch die Generation ihrer Eltern.
Bei den Superreichen stehen derzeit "Erlebnisse" im Vordergrund und weniger Luxusklamotten und Accessoires. Mit anderen Worten, sie kaufen lieber eine Yacht als ein Kleid. Wobei man auch mit einem Boot protzen kann.
dm/okr