Man nehme einen Leinwandklassiker, in diesem Fall "Charade" mit Schauspielgrößen wie Audrey Hepburn und Cary Grant, und dazu ein Musik-Quintett: Kontrabass, Schlagzeug, zwei Bläser und am Flügel Christian Klinkenberg, Mitwirkender und Macher eines Film- und Musikabends der besonderen Art.
"Es passte einfach so spitze. Das habe ich nicht erwartet. Ich habe oft vergessen, dass die da live spielen. Ich habe mir immer wieder in Erinnerung rufen müssen und auch die Musiker bewusst anschauen müssen, um zu sehen: Ja, das ist wirklich live", sagte ein Besucher. "Anfangs musste man sich ein bisschen daran gewöhnen. Aber auf einmal war es dann eine perfekte Symbiose. Wunderbar gemacht", fand ein anderer. Und eine Frau meinte: "Alles in allem ist es mal ein ganz anderes Hör- und Seherlebnis gewesen. Von daher fand ich es ganz toll gemacht."
Dem Auftritt in Eupen gingen lange Vorbereitungen voraus. Denn nur von der Titelmusik des Films Charade lag eine Partitur vor. "Den Rest habe ich dann abgeschrieben. Das heißt, man hört sich die Musik am Klavier an, versucht dann, die Noten treffend aufzuschreiben", so Christian Klinkenberg. "Ich habe an dem Projekt jetzt zwei Jahre immer mal wieder gearbeitet, nicht durchgehend. Aber es ist einfach so, dass es auch eine große Produktion ist - ähnlich wie die Opern, die ich gemacht habe."
Verborgen bleibt auf den ersten Blick: Klinkenbergs Projekt ist hochtechnisch. Einerseits durch die mittlerweile bestehende Möglichkeit, auch in alten Filmen Sprache und Musik voneinander zu trennen. Und dann durch die Anwendung, die vor den Musikern auf dem Bildschirm flimmert und die Film und Noten zeitlich in Einklang bringt.
"Wenn wir jetzt also an eine Stelle im Film springen, dann springen die Noten mit. Wenn wir jetzt in einer Actionszene sind, dann ist ganz wichtig, dass die Musik auch die gleiche Action macht wie die Musik", sagte Klinkenberg. "Wenn ein Schlag kommt und so weiter, dass das an der richtigen Stelle ist. Dann sind wir immer richtig. Das heißt: Einmal vorbereitet, immer dabei."
Am 7. Februar gastieren Klinkenberg und Kollegen mit ihrem Film- und Musikabendprogramm im Kino Corso in St Vith.
Moritz Korff