Schon 2016 wurden erste Ideen zu "Der Sommer ist vorbei" ausgetauscht, bevor Juli Anfang 2019 mit der Vorabsingle "Fahrrad" das erste neue Lebenszeichen veröffentlichten. Gemeinsam mit dem schwedischen Producer und zweifachen Grammy-Gewinner Michael Ilbert (Taylor Swift, Adele) zog sich die Band im Sommer 2021 in die Berliner Hansa Studios zurück, in denen im Jahr 2003 schon die ersten Demos der Band entstanden.
"Plötzlich hatte ich wieder all diese Jugenderinnerungen aus dem Studio vor Augen. Diese Geschichten haben sich beim Schreiben wie ein Doppelbild über die Realität gelegt und die neuen Songs beeinflusst. Wie damals mit 19 hatte ich wieder dieses Gefühl des Rumtreibens", sagt Sängerin Eva Briegel.
"Dieses Feeling ist auch auf der Platte zu spüren. Und genau wie damals haben wir wieder als Band in einem Raum gesessen beim Schreiben, statt jeder für sich zu arbeiten und uns die Stücke wochenlang hin und her zu mailen. Dieser neuentdeckte Gemeinschaftssinn war ein echter Beschleuniger für das Album."
Ein maximales Wir-Gefühl, aus dem mit "Fette wilde Jahre" und "Gehen oder bleiben" die nächsten Outtakes hervorgingen, mit denen Juli das große Thema von "Der Sommer ist vorbei" vorwegnahmen: Veränderung, Umbruch und Abschied. Von Menschen, Orten, Emotionen, Lebensentwürfen. Den ständigen Kreislauf aus Ende und Neubeginn, der bei Juli seit jeher irgendwie zwischen den Zeilen mitschwingt.
"Es liegt auch eine gewisse Schönheit in dem Gedanken, dass alles vergänglich ist", ergänzt Eva. "Ich habe früh gemerkt, dass nichts so bleibt, wie es mal war. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Mittlerweile habe ich gelernt, diese Ambivalenz zu akzeptieren und Musik daraus zu machen", wie Juli auch mit der nachdenklichen Ballade "Alles geht weiter" demonstrieren - vielleicht der Kernbotschaft des Albums: der Erkenntnis, dass sich der Globus weiterdreht, während die eigene Welt in Scherben liegt.
Auf "Der Sommer ist vorbei" verbinden Juli eine opulente Breitwand-Produktion mit einer melancholischen Indie-Pop-Intimität, symphonische Streicher mit noisiger Shoegaze-Verspieltheit, Arena-Rock-Catchyness mit einer Weltschmerz-geschwängerten Schwere.
universal/lo/sn