Deutschland-Sieg Nummer neun für Sébastien Loeb? Der Weltmeister und WM-Spitzenreiter aus Frankreich scheint auch dieses Jahr in Trier unschlagbar. Loeb setzte sich direkt zu Beginn an die Spitze und gab diese nicht mehr her.
Im Gegenteil: Im Laufe der ersten Etappe konnte Loeb sich immer ein bisschen weiter absetzen. Auf 20 Sekunden ist sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Petter Solberg aus Norwegen, angewachsen. Loeb gewann vier von sechs Wertungsprüfungen, die anderen zwei gingen an Jari-Matti Latvala.
Dessen Nachmittag war mit einem total vermasselten Teilstück aber nicht durchweg gelungen. Nach seinem ersten WP-Sieg meinte der Finne, so schnell könne er einfach nicht weiterfahren, ging dann übervorsichtig zu Werke und verlor wieder Zeit auf Loeb. Obwohl er bei der letzten WP wieder der Schnellste war - "Wenn man Loeb schlagen will, muss man einfach voll angreifen und die heißen Momente überleben. Anders geht es nicht" - bleibt Latvala auf Rang drei.
5,5 Sekunden dahinter liegt Thierry Neuville. Das Citroën Junior Team Neuville/Gilsoul hat damit das angepeilte Ziel, einen Platz auf dem Treppchen, in Sichtweite. Eine verpasste Abzweigung, einmal den Motor abgewürgt, ein brennendes Fahrzeug im Weg, ein zickiger Schalthebel – am Samstag hofft Neuville jetzt auf ein Durchkommen ohne Ärger. Platz vier also zum Ende des ersten Tages für den Hünninger, vor dem besten Mini-Fahrer, dem Spanier Dani Sordo. Mikko Hirvonen aus Finnland fand überhaupt nicht in den Rhythmus und belegt nur Rang sechs.
"Wir haben einen super Tag hingelegt, der Speed war da. Nur zwei kleine Fehler, die uns sieben Sekunden gekostet haben", fasst Neuville im BRF-Interview die erste Etappe zusammen. "Ich denke, dass das Podium drin ist. Alles wird auch von Baumholder abhängen, wo meine Erfahrung im Vergleich zu den anderen doch sehr gering ist. Das wird eine Überraschung für uns, wir müssen versuchen, auf die Reifen aufzupassen, die Bremsen nicht zu überhitzen. Das alles ist für mich neu."
Die 47 Kilometer lange WP "Panzerplatte" auf dem Militärgelände Baumholder zählt zu den größten Herausforderungen der WM. Vorher stehen "Stein & Wein" über 26,54 Kilometer und Peterberg (nur 9,37 Kilometer) auf dem Programm. Der Startschuss für die erste Schleife fällt um 07:58 Uhr.
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Bild: Willy Weyens