Von Beginn an Spitze: Sébastien Loeb, der die Rallye Deutschland schon acht Mal gewonnen hat. Wenn nichts Unvorhergesehendes passiert, ist der Weltmeister aus Frankreich in Trier einfach unschlagbar. Das hat er auch am Freitagmorgen bewiesen.
Loeb fuhr bei der ersten Schleife alle drei Bestzeiten und hat 13,1 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten, Petter Solberg im Ford Fiesta. Dritter ist dessen Teamkollege Jari-Matti Latvala (+18,8), der mit zwei weichen und zwei harten Reifen gestartet war, was sich zunächst auszahlte. Auf abtrocknender Piste aber bereute Latvala die Entscheidung schnell.
Auf Rang vier geht Thierry Neuville in die Mittagspause. Der Hünninger war zum Auftakt erst einmal Fünftschnellster ("Es war sehr rutschig, ich bin vorsichtig gewesen"), machte dann aber direkt bei der zweiten Prüfung mit einer vierten Zeit einen Platz gut. Bei der dritten WP war der 24-Jährige dann "nur" Sechstschnellster, weil er erst eine Abzweigung verpasst hatte und anschließend etwas vom Gas gehen musste - das Auto vor ihm (der Fiesta des Tschechen Martin Prokop) hatte Feuer gefangen. Dazu klagte der 24-Jährige über einen zickigen Schalthebel.
Trotzdem verteidigte Neuville den vierten Platz (+25,5 Sekunden auf Loeb), hat allerdings nur 2,5 Sekunden Vorsprung auf Mikko Hirvonen, der kein Vertrauen fand. "Das fehlt uns auch noch ein bisschen", meinte Neuville im BRF-Interview. "Hoffentlich finden wir es vor ihm. Ansonsten war es ein guter Morgen für uns. Wir hatten keine Probleme in der ersten WP, mussten aber erstmal den Rhythmus finden. Und dann leider der kleine Ausrutscher direkt zu Beginn der WP3."
"Ich musste links abbiegen, habe zu spät gebremst - aber die Reifen und die Bremsen waren noch nicht warm. Da fehlten nur zwei Meter. Aber so kann man schnell vier Sekunden verlieren. Und an Prokops brennendem Auto sind wir langsam vorbeigefahren, um zu sehen, ob es den beiden gutgeht." Im Service wird das Team sich als allererstes die Gangschaltung ansehen. "Hier und da klemmt der Schalthebel, und es ist nicht möglich, die Gänge zu wechseln. Aber wir haben es geschafft, konzentriert zu bleiben und keinen Fehler zu machen."
Fazit: Da ist noch mehr drin. "Der Podiumsplatz ist unser Ziel, deshalb sollten wir alles daran setzen. Es fehlen noch einige Sekunden." Ab 16:17 Uhr wird die Schleife wiederholt. Und nach einem trockenen Vormittag könnte es wie diese Nacht wieder heftig regnen.
Verletzter stabil
Der Zuschauer, der am Donnerstag schwer verletzt worden war, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Bei einem Unfall im Training hatte ein Rad ein Gruppe von Rallye-Fans getroffen. Vier davon wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus Trier gebracht, drei durften die Klinik im späten Donnerstagnachmittag wieder verlassen. Die vierte Person ist weiter in Behandlung, die Ärzte beurteilen den Zustand aber als zufriedenstellend und die gesundheitliche Entwicklung als positiv.
Bild: Citroën Racing