Deutschlands Defensive präsentierte sich deutlich gefestigter im Vergleich zum Auftritt gegen die Ukraine. Mats Hummels kehrte dabei erwartungsgemäß für Shkodran Mustafi nach seiner Verletzung in der Wade zurück ins Team.
In der ersten Halbzeit erarbeitete sich die deutsche Mannschaft ein deutliches Übergewicht. Der Unterhaltungswert des Spiels war aber gering. Ein Kopfball von Mario Götze (4.), der als sogenannte «falsche Neun» wieder den Vorzug vor Mario Gomez erhielt, und ein Schuss von Hector (6.) waren die ersten Annäherungsversuche. Gefährlicher wurde es in der 16. Minute bei einer Großchance des omnipräsenten Toni Kroos, nachdem sich Thomas Müller stark gegen Lukasz Piszczek durchgesetzt hatte. Nur knapp verfehlte der Mittelfeldchef das Tor.
Es fehlte allerdings die nötige Konsequenz und auch mitunter die Ideen gegen eine dicht gestaffelte polnische Mannschaft. Auch weil Mesut Özil und Götze wieder einen schweren Stand hatten. Auf der Gegenseite geriet das Tor von Manuel Neuer nicht ein Mal in der ersten Halbzeit in Gefahr.
Das änderte sich schon nach 22 Sekunden in der zweiten Halbzeit. Nach einer Hereingabe von Kamil Grosicki musste Arkadiusz Milik den Ball nur noch über die Linie drücken, doch der Ex-Bundesligaprofi verfehlte den Ball nur knapp mit dem Kopf. Der Angreifer hatte Deutschland schon beim 2:0 der Polen in der EM-Qualifikation im Oktober 2014 mit seinem Führungstor geärgert.
Die deutsche Mannschaft antwortete auf die Schrecksekunde mit einer eigen Chance. Nach feinem Zuspiel von Kroos schoss Götze aber genau auf Torhüter Lukasz Fabianski, der den verletzten Wojciech Szczesny vertrat (47.). Deutschlands Trainer Löw hatte im zweiten Durchgang seine Offensive umgestellt und Müller nach vorne beordert. Es entwickelte sich ein offeneres Spiel, in dem die Polen gefährlich blieben. So musste Abwehrchef Jérôme Boateng gegen Lewandowski in höchster Not klären (59.), auch Milik ließ eine weitere Gelegenheit liegen (68.). Für Deutschland vergab Özil eine Großchance von der Strafraumgrenze (69.).
dpa/wb - Bild: Miguel Medina/AFP