Die viermalige Titelträgerin Justine Henin ist bei ihrem French-Open-Comeback schon im Achtelfinale ausgeschieden. Die frühere Weltranglisten-Erste musste sich Vorjahreshalbfinalistin Samantha Stosur aus Australien am Montag 6:2, 1:6, 4:6 geschlagen geben. Einen Tag vor ihrem 28. Geburtstag verpasste die Wallonin damit das erhoffte «Kracher»-Viertelfinale gegen Serena Williams, die Nummer eins der Tenniswelt. Außerdem riss Henins Serie von 24 Siegen nacheinander bei ihrem erklärten Lieblingsturnier. Bei ihrem letzten Auftritt am Bois de Boulogne 2007 - vor ihrer Auszeit - hatte die Wahl-Monegassin triumphiert und den Titel-Hattrick perfekt gemacht.
«Sie ist eine großartige Sandplatz-Spielerin. Sie hat einen starken Aufschlag und eine sehr starke Vorhand», hatte Henin schon vorher über die Weltranglisten-Siebte gesagt. Bei ihrem ersten Turniererfolg in ihrer «zweiten Karriere» zuletzt in Stuttgart hatte Henin die frühere Doppelspezialistin noch in drei Sätzen bezwingen können. Stosur, die ihre Bilanz in dieser Sandplatz-Saison auf 15:2 ausbaute, war bereits als Geheimfavoritin in das mit 16,8 Millionen dotierte Grand-Slam-Turnier gegangen. In einem Match für Tennis-Ästheten verwandelte die 26-Jährige nach 1:46 Stunden ihren zweiten Matchball.
Serena Williams, Roland-Garros-Siegerin von 2002, gab sich dagegen keine Blöße: Die 28-jährige Amerikanerin setzte sich locker gegen die Israelin Shahar Peer 6:2, 6:2 durch. Grund zum Jubeln hatte auch das österreichische Lager: Als erster Österreicher seit Thomas Muster 1998 erreichte Jürgen Melzer bei den French Open die Runde der besten Acht. Der Weltranglisten-27. besiegte den russischen Qualifikanten Teimuras Gabaschwili 7:6 (8:6), 4:6, 6:1, 6:4.
Im ersten Grand-Slam-Viertelfinale seiner Karriere trifft der 29-jährige Melzer nun auf den Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic aus Serbien. Letzter Österreicher, der ein Grand-Slam-Viertelfinale erreicht hatte, war Stefan Koubek 2002 bei den Australian Open.
Inga Radel (dpa) - Bild: epa