Englands Trainer Roy Hodgson vertraute der gleichen Startformation, die gegen Russland nach Ausgleich in der Nachspielzeit nur 1:1 gespielt hatte. Bei Wales rückte Wayne Hennessey nach Rückenproblemen für Danny Ward im Tor. Slowakei-Siegtorschütze Hal Robson-Kanu stürmte von Beginn an.
In der hektischen Anfangsphase boten beide Teams typisch britisches Kick & Rush. Wales stand mit acht Feldspielern um den eigenen Sechzehner, England suchte vergeblich die Lücke. Im Duell der Superstars übernahm Gareth Bale viel Defensivaufgaben. Wayne Rooney war nicht so dominant wie im Auftaktspiel, leistete sich einige Ballverluste. Der deutsche Schiedsrichter Brych versagte England nach einem Handspiel des Walisers Ben Davies im eigenen Strafraum einen möglichen Strafstoß.
Wales wirkte früh zufrieden mit einem Punkt. Dann aber brachte wieder ein Standard die überraschende Führung. Rooney foulte Robson-Kanu, Bale schoss den Freistoß aus 32 Metern nicht besonders platziert und Englands Schlussmann Joe Hart ließ den Ball in seiner Ecke durchrutschen. Es war Bales zweites Freistoßtor dieser EM und zugleich die nächste Episode in Patzern englischer Torhüter bei großen Turnieren.
Nach der Pause ersetzten Jamie Vardy und Daniel Sturridge die enttäuschenden Stürmer Harry Kane und Raheem Sterling. Diese Wechsel machten sich direkt bezahlt. Wales konnte nicht klären, eine Hereingabe von Sturridge verlängert Kapitän George Williams, Vardy verwandelte aus kurzer Distanz eiskalt. Es war sein viertes Tor in den vergangenen fünf Länderspielen. Bale beschwert sich zu Unrecht bei Linienrichter Stefan Lupp über die vermeintliche Abseitsposition.
England drückte weiter und hatte seine Chancen. Sturridge traf den Ball nicht. Dann aber spielten die Three Lions nicht zwingend genug aufs walisische Tor, auch die Einwechslung des 18-jährigen Marcus Rashford als jüngsten Spieler dieses Turniers brachte zunächst nichts. Dann aber traf Sturridge in der Nachspielzeit.
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