Nico Rosberg hat auch das Formel-1-Rennen von China gewonnen. Der Mercedes-Pilot feierte am Sonntag beim Grand Prix in Shanghai seinen dritten Saisonsieg und baute damit seine Führung in der WM-Wertung aus.
Rosberg verwies nach einem fehlerfreien Rennen mit einem riesigen Vorsprung von 37,7 Sekunden Ferrari-Star Sebastian Vettel auf den zweiten Rang, für Rosberg war es insgesamt schon der sechste Grand-Prix-Erfolg in Serie. Dritter wurde Daniil Kwjat im starken Red Bull.
Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton konnte nach einem Crash gleich zum Start mit Position sieben nur noch Schadenbegrenzung betreiben. Mit 75 Punkten hat Rosberg die Maximalpunktzahl in dieser Saison geholt und hat nun insgesamt 17 Grand-Prix-Erfolge auf seinem Konto. "Das war vielleicht die unglaublichste Vorstellung, die ich hatte", meinte der überglückliche Rosberg.
Ferrari-Crash zum Start
Schon der Start war hochspektakulär. Rosberg konnte seine erste Pole dieser Saison nicht verteidigen, Daniel Ricciardo im starken Red Bull schob sich vorbei. Dahinter krachte es ausgangs von Kurve eins. Vettel wurde vom zweiten Red-Bull-Mann Daniil Kwjat überrascht und fuhr bei seinem Ausweichmanöver ausgerechnet in den Ferrari seines Teamkollegen Kimi Räikkönen. "Kwjats Attacke war selbstmörderisch", schimpfte Vettel über den Teamfunk und hielt ihm später noch vor der Siegerehrung eine Standpauke. Der Russe sei auf der Innenseite wie ein Irrer herangerauscht.
Die Pechsträhne von Weltmeister Hamilton setzte sich auch am Start fort. Der viermalige China-Gewinner, der erst wegen eines Getriebewechsels eine Strafversetzung aufgebrummt bekam und im Qualifying nach Problemen am Energie-Rückgewinnungssystem keine gezeitete Runde hinlegte, touchierte Sauber-Pilot Felipe Nasr. Wie auch Räikkönen musste sich der von ganz hinten ins Rennen gegangene Brite schon in der zweiten Runde einen neuen Frontflügel holen.
Pech hatte dann Ricciardo, der nach einem Reifenschaden früh an die Box musste. Während seine ärgsten WM-Verfolger mit Riesenproblemen zu kämpfen hatten, fuhr Rosberg auch nach einer Safety-Car-Phase souverän an der Spitze. Nach rund einem Drittel des dritten Saison-Grand-Prix lag der Deutsche schon rund zwölf Sekunden vor Kwjat.
Hamilton versuchte sich in der Zwischenzeit an Schadenbegrenzung. "Wir haben einen Plan, nichts läuft schief", bekam der 31-Jährige Zuspruch von seiner Box. Auch Vettel kämpfte um eine bessere Position und nahm Kurs aufs Podium. Zwischenzeitlich flog noch eine Seitenplatte seines Ferrari-Flügels ab, doch Vettel ließ sich nicht beirren.
Die Action in Shanghai mit Topfahrern auf der Aufholjagd durfte sicher auch Chefvermarkter Bernie Ecclestone gefallen, der sich schon ein Qualifying in umgekehrter Reihenfolge gewünscht hatte. 24 Runden vor Schluss kam der gebeutelte Hamilton ein fünftes Mal zum Reifenwechseln in die Mercedes-Garage. "Gib alles", teilte ihm der Kommandostand mit. "Das tue ich", entgegnete er.
Fehlerfrei bestimmte Rosberg derweil weiter das Geschehen. Vettel heftete sich als Zweiter an die Fersen des Mercedes-Manns, konnte dessen Triumph aber nicht mehr gefährden.
Ergebnis: Grand Prix von China in Shanghai
1. Nico Rosberg (Deutschland) Mercedes 1:38:53,891 Std. (Schnitt: 185,079 km/h);
2. Sebastian Vettel (Deutschland) Ferrari + 0:37,776 Min.;
3. Daniil Kwjat (Russland) Red Bull + 0:45,936;
4. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull + 0:52,688;
5. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari + 1:05,872;
6. Felipe Massa (Brasilien) Williams + 1:15,511;
7. Lewis Hamilton (England) Mercedes + 1:18,230;
8. Max Verstappen (Niederlande) Toro Rosso + 1:19,268;
9. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso + 1:24,127;
10. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 1:26,192;
11. Sergio Perez (Mexiko) Force India + 1:34,283;
12. Fernando Alonso (Spanien) McLaren Honda + 1:37,253;
13. Jenson Button (England) McLaren Honda + 1:41,990;
14. Esteban Gutiérrez (Mexiko) Haas + 1 Runde;
15. Nico Hülkenberg (Deutschland) Force India + 1 Runde;
16. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber + 1 Runde;
17. Kevin Magnussen (Dänemark) Renault + 1 Runde;
18. Pascal Wehrlein (Deutschland) Manor + 1 Runde;
19. Romain Grosjean (Frankreich) Haas + 1 Runde;
20. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber + 1 Runde;
21. Rio Haryanto (Indonesien) Manor + 1 Runde;
22. Jolyon Palmer (England) Renault + 1 Runde
Fahrer-Wertung nach 3 von 21 Rennen:
1. Nico Rosberg 75
2. Lewis Hamilton 39
3. Daniel Ricciardo 36
4. Sebastian Vettel 33
5. Kimi Räikkönen 28
6. Felipe Massa 22
7. Daniil Kwjat 21
8. Romain Grosjean 18
9. Max Verstappen 13
10. Valtteri Bottas 7
11. Nico Hülkenberg 6
12. Carlos Sainz jr. 4
13. Stoffel Vandoorne 1
Team-Wertung nach 3 von 21 Rennen:
1. Mercedes 114
2. Ferrari 61
3. Red Bull 57
4. Williams 29
5. Haas 18
6. Toro Rosso 17
7. Force India 6
8. McLaren Honda 1
Nächstes Rennen: GP Russland am 1. Mai in Sotschi
dpa/est/km - Bild: Johannes Eisele/AFP