Die Ukrainer hatten mit dem 3:1 Erfolg aus dem Hinspiel ein beruhigendes Polster auf den Rekordlandesmeister. In der Anfangsviertelstunde hatten die Hausherren zwar leichte optische Feldüberlegenheit, ohne aber wirklich für Gefahr vor dem Tor der Ukrainer zu sorgen. Donezk spielte im Vergleich zum Hinspiel deutlich zurückhaltender.
Nach 22 Minuten erzielte Kara per Kopf die vermeintliche Anderlechter Führung in die Maschen der Gäste, doch der spanische Unparteiische Antonio Mateu Lahoz hatte zuvor den Stoß Karas im Strafraum gesehen und daher zählte der Treffer nicht.
Ein ersten Arbeitsnachweis des Anderlechter Torstehers Proto gab es in der 30. Minute. Der Schuss des Brasilianers Taison stellte Proto aber nicht vor sonderliche Probleme. Anderlecht tat sich im restlichen Verlauf des ersten Durchgangs schwer mit der Defensive der Ukrainer.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Die Anderlechter benötigten jetzt fast schon ein kleines Fußballwunder, um noch in die Runde der letzten acht Mannschaften zu gelangen. Anderlecht setzte Donezk in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit unter Druck, kam aber nicht zum Torabschluss. Donezk beschränkte sich auch über weite Strecken des zweiten Spielabschnitts auf interessiertes Beobachten der Anderlechter Bemühungen.
Gut zwanzig Minuten vor Spielende setzte Anderlech-Coach Besnik Hasi alles auf eine Karte und brachte mit Youri Tielemans und Mahmoud "Trezeguet" Hassan zwei Spieler, die der Anderlechter Offensive neues Leben einhauchen sollten. Der Effekt machte sich aber nicht unmittelbar bemerkbar. Die Anderlechter Chancen auf ein Weiterkommen wurden mit zunehmender Spieldauer immer geringer, da die klaren Tormöglichkeiten nach wie vor aus blieben.
Für die einzige Torgefahr von Seiten der Ukrainer sorgte auch im zweiten Durchgang erneut Taison. Silvio Proto musste diesmal beim strammen Schuss des Brasilianers die Fäuste zu Hilfe nehmen. Die Schlussphase wurde dann mit jeweils einer Rote Karte für jede Mannschaft noch mal unnötig hektisch. Zunächst flog Kucher in der 84. Minute nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz.
Zwei Minuten später wurde der Anderlechter Außenverteidiger Kajar frühzeitig in die Kabinen geschickt. Kajar ließ sich nach einem Stoß zu einem Revanchefoul hinreißen.
Es blieb am Ende nur bei den Anderlechter Bemühungen. Die Ukrainer zeigten in der 4. Minute der Nachspielzeit ihre Effizienz, als Eduardo in die Maschen traf und den etwas schmeichelhaften Auswärtserfolg der Gäste perfekt machte. Die Veilchen können sich nun voll und ganz auf die Play-Offs konzentrieren.
Christophe Ramjoie - Bild: Virginie Lefour/BELGA