Gent-Coach Hein Vanhaezebrouck überraschte mit seiner Aufstellung gegen den VFL Wolfsburg, indem er bei seiner Startelf auf den Einsatz einer echten Spitze verzichtete. Nationalspieler Laurent Depoitre nahm im Achtelfinalrückspiel gegen Wolfsburg also nur auf der Bank Platz. Ex-AS Spieler Danijel Milicevic sollte gemeinsam mit Moses Simon, unterstützt duch Dejaegere und Matton, für Gefahr in der Offensive sorgen.
Bei den Gastgebern vertraute VFL-Coach Hecking erneut auf die Dienste unseres Landsmannes Koen Casteels im Tor. Der ehemalige AS-Spieler Milijevic hatte auch die erste gute Möglichkeit nach fünf Minuten für die Gäste. Er beförderte den Ball aber weit über das Tor der "Wölfe".
Die erste gute Möglichkeit der Wolfsburger hatte Max Kruse. Nach Zuspiel von der rechten Seite von André Schürrle ging der Ball rechts am Kasten von Sels vorbei. Die Genter waren in der Anfangsphase die spielbestimmendere Mannschaft. Die nächste gute Möglichkeit hatten aber die Hausherren durch Guilavogui, der Mats Sels im Genter Tor zu einer Flugeinlage zwang.
Die Genter versteckten sich aber nicht und antworteten durch Moses Simon, als dieser in der 20. Minute plötzlich viel Platz im gegnerischen Strafraum hatte. Drei Minuten später war es erneut Simon, der für Gefahr über die linke Seite sorgte, sein Schuss war aber zu harmlos, um Casteels zu bedrängen. Beim Stand von 0:0 ging es in die Kabinen.
Wölfe-Kapitän Luiz Gustavo hatte die erste Chance nach dem Seitenwechsel. Sels im Genter Tor hatte den Schuss aber im Nachfassen. Get hatte im zweiten Durchgang zunächst ein paar Schwierigkeiten, kam dann erneut gefährlich über die linke Seite. Simon bediente Milicevic, der aber erneut glücklos blieb.
Hein Vanhaezebrouck setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte und brachte mit Saief und Coulabaly zwei offensiv ausgerichtetere Kräfte für Matton und Simon. Das Wagnis wurde aber nicht belohnt, denn das Tor machte der VFL Wolfsburg. Der bis dahin eher unauffällig agierende André Schürrle staubte in der 74. Minute aus kurzer Distanz ab, nach hervorragender Vorarbeit von Julian Draxler von der rechten Torauslinie.
Der VFL Wolfsburg beendete damit das Genter Fußballmärchen und schrieb seinerseits Vereinsgeschichte, denn es ist das erste Mal, dass die Niedersachsen im Viertefinale der Königsklasse stehen.
Christophe Ramjoie - Bild: Yorick Jansens/BELGA