444 Tage sind es bis zu Ski-WM in St. Moritz in der Schweiz. Und beim Baustellenbesuch wird klar: Eigentlich ist das Skigebiet Corviglia schon jetzt so gut wie bereit. Das hat seinen Grund. Die Wintersportsaison 2015-2016 gilt als Testphase - mit dem Weltcup-Finale im März als Generalprobe für die WM.
Kleines Problem für den Testlauf: Noch lässt der Schnee auf sich warten. Aber auf den Härtefall hat man sich in St. Moritz vorbereitet. Die Wasserversorgung für die Schneekanonen ist abgesichert - durch einen Naturspeichersee, der 400.000.000 Liter (vergleichbar mit 400 Einfamilienhäusern voll Wasser) fasst. "Wasser haben wir genug - aber eben im Tal und nicht auf dem Berg. Durch den See wird im Frühling, bei Tauwetter, das Wasser aufgefangen - damit es nicht ins Tal fließt und dann wieder hochgepumpt werden muss", erklärt Bauleiter Guido Mittner.
In Corviglia ist richtig was aufgefahren worden. Jedes Jahr finden hier Rennen statt, aber für die WM 2017 sind die kompletten Anlagen modernisiert und deutlich vergrößert worden. Der Start der Damenrennen wurde fest angelegt, damit man ihn auch in Zukunft nutzen kann und nicht immer wieder neu aufbauen muss. Unter der Piste hindurch gibt es nun Tunnel für das Publikum und für Wintersportgäste, die zum "Selber-Skifahren" und nicht wegen der WM nach St. Moritz kommen. Außerdem wurde das Hauptgebäude - mit Lager, Unterkünften, Kantine, Pressesaal, ... - deutlich erweitert. Die Gemeinde St. Moritz hat den Großteil, knapp zwölf Millionen Schweizer Franken (etwa elf Millionen Euro), finanziert.
Wintersportler, WM-Publikum (man rechnet mit insgesamt 140.000 Zuschauern) und der gesamte WM-Tross - im Februar 2017 werden jede Menge Leute das kleine Städtchen bevölkern. Damit alles reibungslos abläuft, werden viele Helfer gebraucht. "Das Voluntari-Team ist enorm groß. Für die Ski-WM werden wir über tausend freiwillige Helfer haben", erklärt Stefanie Jüptner vom Organisationskomitee. "Festangestellt sind jetzt 20 bis 25, und es werden sicherlich noch einige mehr werden"
Informationen für freiwillige Helfer (und die, die es werden wollen):
Voluntari-Programm im Netz
Der erste Härtetest ist auch schon in Sicht: Kommenden März richtet St. Moritz das Weltcupfinale aus. Dann müssen Team und Anlagen parat sein und die Generalprobe bestehen. Davon ist auszugehen - denn auf die Frage, ob alles nach Plan läuft, antwortet Guido Mittner: "Wir sind mit den Kommentatorenkabinen zwei, drei Tage im Rückstand. Es fehlt eine Treppe, ein paar Kleinigkeiten." Größere Sorgen gibt es also nicht. Und für dieses Wochenende ist auch der heiß ersehnte Schnee vorhergesagt.
Text und Bilder: Katrin Margraff