Ein Hauch wilder Westen liegt zurzeit über der Aachener Soers. Wenige Wochen nach der EM beherbergt das Turniergelände das größte Westernreitturnier in Europa. Die Stallungen in Aachen sind mit 500 Pferden prallgefüllt und platzen beinahe aus allen Nähten. 800 Reiter gehen in den verschiedenen Westernreitdisziplinen an den Start.
Das Westernreiten hat seinen Ursprung in Amerika. 16 Stunden im Sattel gehört für die Cowboys zum Alltag. Ein ausdauerndes Pferd mit bequemen Gängen für einen ganzen Tag im Sattel war daher auch ein Muss. Die Westernpferde werden speziell auf die Anforderungen dieser Reitweise gezüchtet und machen insgesamt einen recht entspannten Eindruck.
Die populärste Disziplin in Europa zurzeit ist das Reining, sie wird auch als die Dressur im Western-Reitstil genannt. Diese Disziplin wird im Galopp geritten, gemischt mit Tempowechseln, Drehungen (Spins), Stopps (Sliding Stop) und Rückwärtsrichten (Back up).
Eine weitere Disziplin ist das Western Pleasure. Pleasure wird in Gruppen geritten und ist eine Disziplin, bei der die drei Grundgangarten (Schritt/Walk, Trab/Jog, Galopp/Lope) sowie das Rückwärtsrichten und unter Umständen auch der Extended Trot am angemessen losen Zügel und auf beiden Händen verlangt wird. Wie der Name sagt: Es soll ein Vergnügen sein. Der Richter gibt an, was die Reiter tun müssen. Pleasure-Prüfungen unterscheiden sich durch die individuellen Vorgaben des Richters. Die Übergänge sollen exakt ausgeführt werden, wobei die Hilfen möglichst fein sein sollen. Dadurch wirkt es auf die Zuschauer fast schon mühelos. Es verlangt aber von Reiter und Pferd ein Höchstmaß an Konzentration.
Wer Lust bekommen hat kann sich die Vielfältigkeit des Western-Reitens am Wochenende einmal näher unter die Lupe nehmen.
Christophe Ramjoie - Bild: BRF Fernsehen