Der Franzose Sébastien Loeb gibt seinen Marathonrallye-Einstand. Er startet bei der Rallye du Maroc (3. bis 9. Oktober) und im Januar bei der Rallye Dakar in Argentinien und Bolivien, als eine der härtesten Prüfungen im Motorsport bekannt.
„Ich habe den Motorsport erst entdeckt, als ich 18 Jahre alt war und mit den ersten Rallyes begonnen habe“, sagt Loeb. „Seitdem habe ich mich für die unterschiedlichsten Motorsport-Veranstaltungen interessiert – die Rallye Dakar ist eine davon. Es wird eine große Herausforderung, in der Wüste anzutreten. Die ‚Dakar‘ ist komplett anders als die Tourenwagen-WM, in der ich derzeit antrete. Sie ist mit zwei Wochen sehr lang. Damit es der Fahrer und das Auto ins Ziel schaffen, muss man mit einer ganz anderen Einstellung bei der Rallye antreten.“
Für Loeb, der den Dakar-Peugeot bereits in Marokko getestet hat, ist die Rallye in der kommenden Woche ein Wiedersehen mit Carlos Sainz. Im Jahr 2003, der ersten kompletten Rallye-WM-Saison von Loeb, waren er und der Spanier Teamkollegen, ehe Sainz Ende 2004 seine WM-Karriere beendete. Während Sainz in Nordafrika mit dem neuen Peugeot 2008 DKR16 antreten wird, startet Loeb in einer 2015er-Version.
„Gleich bei meinem ersten Test im Juni hat mich der Peugeot 2008 DKR sehr beeindruckt“, sagt Loeb. „Und seitdem hat sich das Auto noch mal deutlich verändert. Was mich am meisten überrascht hat: In der Rallye-WM weicht man Hindernissen aus, aber mit diesem Auto fährt man einfach drüber. Es dauert etwas, bis man das dafür nötige Vertrauen aufgebaut hat. Die Rallye in Marokko ist eine fantastische Gelegenheit, um einen Eindruck vom Marathonrallye-Sport zu bekommen und dabei von so erfahrenen Teamkollegen zu lernen.“
Bei der Rallye Dakar komplettieren Stéphane Peterhansel und Cyril Despres das Team Peugeot-Total. Peterhansel, mit elf „Dakar“-Siegen der erfolgreichste Pilot in der Geschichte der Rallye, freut sich auf seinen neuen Teamkollegen: „Sébastien Loeb hat im Motorsport Maßstäbe gesetzt. Es gibt nicht viel, das ich oder jemand anderes ihm noch beibringen kann.“
Carlos Sainz ergänzt: „Die Karriere von Sebastien spricht für sich. Natürlich sind Marathonrallyes Neuland für ihn, aber er hat die Fähigkeiten, sich ohne Probleme darauf einzustellen. Wie wir schon früher festgestellt haben, lernt er bei allem, was er macht, sehr schnell.“
Als Co-Pilot vertraut Loeb wie schon bei seinen 78 Siegen in der Rallye-WM auf Daniel Elena. Auch der Monegasse feiert seinen Einstand bei den Marathonrallyes. Der 42-Jährige hat sich mit intensivem Training auf die Navigation im offenen Gelände vorbereitet.
Für Bruno Famin, Direktor von Peugeot Sport, ist die Verpflichtung von Loeb ein gelungener Coup: „Sébastien hat uns ab der ersten Sekunde im 2008 DKR sehr beeindruckt. Er hat sich sehr methodisch und Schritt für Schritt immer besser ans Auto gewöhnt, um dann sein riesiges Talent ausschöpfen zu können. Nachdem wir unser Fahrzeug seit der ‚Dakar‘ in vielen Bereichen weiterentwickelt haben, war die Vertragsunterzeichnung von Sébastien Loeb das letzte Puzzlestück in diesem Projekt.“
mitt/km - Bild: Peugeot