Wenn wir an Obdachlose denken, haben wir als erstes oft das Bild von älteren verwahrlosten Männern im Kopf, die betrunken irgendwo in der Fußgängerzone sitzen und betteln. Dieses stereotype Bild ist oft fest in den Köpfen verankert. Statistisch gesehen sind es aber oftmals Frauen, die obdachlos sind und das Durchschnittssalter von Obdachlosen liegt bei rund 45 Jahren. An der Basis von Obdachlosigkeit liegen oftmals soziale Probleme und es ist eine Negativspirale, aus der man sich nur schwer befreien kann.
Um diesen Abwärtstrend zu stoppen, bzw. den Weg nach oben wieder in Angriff zu nehmen, wurde der Belgian Homeless Cup gegründet, denn Fußball kann ein Mittel sein um das Selbstwertgefühl wieder zu steigern.
In Amsterdam findet zur Zeit die WM der Obdachlosen statt. 48 Nationen nehmen an dieser WM teil. Mit dabei sind auch die Belgier. Es gibt aber nicht den einen Weltmeister, denn die 48 Teams sind in vier Gruppen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus unterteilt. Einen Weltmeister im herkömmlichen Sinne gibt es also nicht, da der Leistungsdruck die Teilnehmer wieder aus der Bahn werfen könnte, bzw. das Nicht-Erreichen eines gesteckten Zieles.
Alle Mannschaften sind eine gute halbe Stunde von Amsterdam entfernt in Volendam in einem Freizeitpark untergebracht. Der abendliche Austausch zeigt den Teilnehmern, dass die Probleme überall auf der Welt ähnlich sind und Fußball ein gutes Mittel ist um die Alltagssorgen zu vergessen. Fußball verbindet also in jeglicher Hinsicht.
Christophe Ramjoie - Bild: Koen Van Weel/AFP/ANP