Der Rekordtransfer der Bundesliga ist endgültig perfekt. Kevin De Bruyne wechselt für die Bundesliga-Rekordsumme von rund 75 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu Manchester City. Am Sonntag bestätigten beide Clubs das gigantische Geschäft. So viel Geld war bislang noch nie in der Bundesliga-Historie für einen Spieler bezahlt worden.
Damit geht ein wochenlanger Poker um den besten Spieler der vergangenen Saison zu Ende. Mit 31 Scorerpunkten war der 24-Jährige Garant für eine erfolgreiche Saison des VfL, die mit Vizemeisterschaft und dem Pokalsieg gekrönt wurde. Eigentlich hatte der VfL das Gehalt De Bruynes deutlich anheben und mit dem Belgier in dieser Saison Rekordmeister Bayern München angreifen wollen.
"Sein Wechsel ist zwar bedauerlich, weil er ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft war, aber wir sind auch weiterhin so gut aufgestellt, dass wir den erfolgreichen Weg der vergangenen Monate weiter beschreiten können", meinte Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs. Als Ersatz soll am Montag dennoch der Wechsel von Weltmeister Julian Draxler vom FC Schalke 04 zum VfL perfekt gemacht werden. Laut Medien ist eine Ablöse in Höhe von 35 Millionen Euro im Gespräch. Der Transfer von Bayern Münchens Innenverteidiger Dante ist beschlossen. Der Brasilianer soll rund 4,5 Millionen Euro kosten.
Die bisherige Bundesliga-Bestmarke von rund 41 Millionen Euro, die der FC Liverpool Ende Juni für Hoffenheims Roberto Firmino bezahlt hatte, wurde mit dem De-Bruyne-Deal deutlich übertroffen. Einig waren sich beide Clubs im Prinzip schon seit Mittwochabend, seitdem wurde nur noch um die Ausgestaltung zusätzlicher Sonderzahlungen gepokert, die dem VfL in Zukunft noch mehr Geld bescheren könnten.
Gleichwertigen Ersatz gibt es für De Bruyne wohl so schnell nicht. "Er konnte Spiele alleine entscheiden. Ihn kann man nicht eins zu eins ersetzen", sagte De Bruynes bisheriger Mitspieler Christian Träsch nach dem Wolfsburger 3:0 am Freitagabend gegen die Schalker, bei dem De Bruyne schon gar nicht mehr mitgewirkt hatte.
Wirtschaftlich lohnt sich der Deal für die Wolfsburger allemal. Für 22 Millionen Euro hatten sie De Bruyne im Januar 2014 vom FC Chelsea geholt - nun kassieren sie fast viermal so viel. Sportlich gehen beide Seiten indes ein Risiko ein. De Bruyne will bei seinem zweiten Engagement in der Premier League die Kritiker aus seiner Chelsea-Zeit widerlegen. Dort kam er mit Trainer José Mourinho nicht klar und war im Londoner Starensemble ein Mitläufer.
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