Nach der 0:2-Niederlage der Lütticher in der letzten Woche beim norwegischen Landesmeister Molde standen die "Rouches" unter Zugzwang. Standard-Coach Slavoljub Muslin vertraute auch beim Play-Off-Spiel zur Europa-League auf den Startelfeinsatz des Ameler Christian Brüls. Nach einem etwas vorsichtigen Beginn waren es die Gäste, die ein erstes Mal wirklich gefährlich wurden. Standard-Torwart Thuram konnte den Freistoß im letzten Augenblick zur Ecke klären.
Standard konnte in der 25. Minute ein erstes Mal wirklich gefährlich über die linke Außenbahn aufbauen und wurde direkt mit der 1:0-Führung belohnt. Van Damme bediente Knockaert, der Horvath im Tor der Gäste keine Abwehrchance ließ.
Standard hatte in der Folge noch einige gute Möglichkeiten, doch konnte diese nicht nutzen. Kalte Dusche dann kurz vor der Pause, als Hussein seinen Freistoß zum Ausgleich ins Tor platzieren konnte. Unhaltbar schien der Ball aber nicht zu sein. Standard musste nun drei Tore erzielen, wenn die Gruppenphase der Europa-League noch erreicht werden sollte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit trat dann der bis dahin eher unscheinbare Christian Brüls über die rechte Seite in Aktion. Brüls bediente Santini im Strafraum mustergültig, der zum 2:1 einköpfen konnte. Molde zog sich weit zurück. Brüls schien beflügelt, denn fünf Minuten später flankte er erneut von der rechten Außenbahn. Diesmal war der Kopf von Jelle van Damme der Abnehmer, aber weniger erfolgreich.
In der 59. war es Brüls, der sich im Abschluss versuchte, doch hatte auf dem glitschigen Boden etwas Mühe, halt zu finden. So landete der Ball nur im Außennetz. Brüls wurde in der Folgezeit immer öfters von seinen Mannschaftskollegen als Anspielstation gesucht. Die Zeit lief aber gegen die Lütticher.
Rund eine Viertelstunde vor Schluss Christian Brüls dann mit der Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Van Damme mit der Flanke und Brüls diesmal mit dem unpräzisen Kopfball. Danach war der Arbeitstag von Christian Brüls beendet. Jonathan Legear nahm nun seine Position ein.
Der Treffer zum 3:1 fiel erst in der Nachspielzeit und reichte nicht, um die Lütticher erneut für die Gruppenphase zu qualifizieren.
Christophe Ramjoie - Bild: Laurie Dieffembacq/BELGA