Ein paar Schritte vom Ufer des Sees in Robertville entfernt sprüht Arnaud De Meester nur so vor Energie. Der 44-jährige Event-Manager ist auch ein passionierter Triathlet und bringt nun schon zum dritten Mal den BelMan-Triathlon in die Region - weil er sie liebt, wie er beteuert, nicht nur wegen des Sees, den er für einen der schönsten in Belgien hält, sondern auch wegen der Menschen hier.
Doch Füße hochlegen ist nichts für Arnaud De Meester und seine Mitstreiter. Schließlich gilt es drei Wettkämpfe vorzubereiten: den über die volle Ironman-Distanz (mit 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern auf dem Rad und einem abschließenden Marathon), den über die Hälfte davon und nicht zuletzt den BelMan-Kids, bei dem auch sein eigener Sohn mitmacht.
Zur ersten Auflage vor zwei Jahren kamen rund 100 Teilnehmer. Vergangenes Jahr waren fast 300 eingeschrieben, doch wurden einige durch wirklich übles Wetter abgeschreckt oder zur Aufgabe gezwungen. Doch in diesem Jahr rechnen die Veranstalter damit, die Zahl von 300 überbieten zu können - ohne die Kinder mitzurechnen.
Alle Teilnehmer, sowohl die über die halbe als auch über die volle Distanz, werden sich am nächsten Sonntag gemeinsam um 7.30 Uhr auf Höhe des Badestrandes in den See von Robertville stürzen und unter der Halen-Brücke hindurchschwimmen - ein besonderer Tipp für Zuschauer!
Neu konzipiert wurde in diesem Jahr die Radstrecke, wobei der reizvolle Abstecher zur Rennstrecke von Francorchamps, einschließlich des berühmten Raidillon, nicht fehlen darf, zumal dort mit dem Ausdauerwettkampf "Spa Cycling Challenge" für Radsportler schon einiges geboten wird.
Als neue Herausforderung ist für die Triathleten auf dem Rad die steile Côte d'Amermont zu bewältigen, mit stellenweise 21 Prozent Steigung und zwölf Prozent im Schnitt - hierfür gibt es dann auch eine besondere Auszeichnung. Für den Radparcours werden übrigens noch Streckenposten gesucht. Nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr lässt Arnaud De Meester aber auch die Beschilderung verbessern.
Auch so zurecht gefunden hat sich bisher Roger Cremer aus Weismes. Der 65-Jährige schwärmt von diesem Triathlon vor seiner Haustür, auch wenn er selbst erst spät zu diesem Sport gefunden habe. "Ich habe mit 57 Jahren angefangen", sagt Cremer im BRF-Interview, "davor bin ich Marathon gelaufen, hatte dann aber Beschwerden an den Knien. Daraufhin habe ich angefangen zu schwimmen und Rad zu fahren."
Insofern, meint er, könne das jeder, auch wenn man es erst einmal langsam angehen lassen sollte. Roger Cremer ist im vergangenen Jahr in Robertville noch belgischer Meister seiner Altersklasse geworden. Und gerade deswegen, bedauert er, kann er diesmal nicht dabeisein - wegen einer Terminüberschneidung: Er nimmt am selben Wochenende (30. August) an der Weltmeisterschaft seiner Altersklasse in Zell am See in Österreich teil.
2016 will Roger Cremer dann in Robertville wieder an den Start gehen. Dann sollen beim BelMan auch noch die Vierteldistanz und eine ziemlich anfordernde Kurzdistanz hinzukommen - aber erst einmal hat Arnaud De Meester natürlich die Auflage am kommenden Sonntag vor Augen.
Stephan Pesch - Bild: BRF