Heftiger Regen hat den Auftakt des 24-Stunden-Rennens von Spa zu einer einzigen Rutschpartie gemacht. Auf der nassen Fahrbahn ließ die erste Safety Car-Phase nicht lange auf sich warten. Der Start kam allerdings ohne Safety Car aus. Polesetter Frank Stippler im Audi #2 verpasste den richtigen Moment und gab die Führung an Kevin Estre im McLaren #58 ab. Auch Alvaro Parente im zweiten McLaren #59 legte einen guten Start hin und schob sich von Platz vier auf zwei.
Nach nur 22 Minuten war es dann soweit. Nach mehreren Drehern ohne Konsequenzen krachte ein Ferrari (Gilles Duqueine, #90) am Ende der Kemmel-Geraden in den Combes in die Leitplanken – Safety Car-Phase Nummer eins. Kaum war das Rennen wieder freigegeben, flog an derselben Stelle Karim Ojjeh im BMW #15 ab und löste Safety Car-Phase Nummer zwei aus, bevor die erste Rennstunde vorüber war.
Zu dem Zeitpunkt lagen die beiden McLaren von Parente und Estre vor René Rast im Audi #1 in Führung. Der Rest des Feldes hatte durch ziemliches Durcheinander bei den Safety Cars (die drei Führenden waren vom Rest des Feldes getrennt worden und dadurch im Vorteil) bereits einen deutlichen Rückstand.
Aller guten Dinge …
Kurz vor Ende der SC-Phase sah es nach einer Wetterbesserung aus, eine Reihe Autos fuhren an die Box und wechselten auf Trockenreifen. Auch Spitzenreiter Parente. Die Führung ging an René Rast im Audi #1, der auf Regenreifen blieb – die richtige Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.
Denn kaum war das Rennen wieder freigegeben, kam der nächste Regenschauer, der die Strategien der Teams endgültig über den Haufen warf. Es regnete dermaßen stark, dass die Autos sich wieder Regenreifen an der Box abholen mussten und die Rennleitung ein „Full Course Yellow“ verhängte – gelbe Flaggen und damit verlangsamtes Tempo auf der ganzen Strecke.
Nach zwei Minuten sprangen die Lichter wieder auf grün … allerdings stand die Strecke in der Paul-Frère-Kurve noch komplett unter Wasser. Gleich zwei Autos, der Audi #3 und der Ferrari #53, rutschten an der Stelle in die Mauer und sorgten für Safety Car-Phase Nummer drei.
Audi in Führung
Um 19:18 Uhr wurde das Rennen wieder freigegeben. Durch die drei SC-Phasen hatte das Feld nach fast drei Rennstunden ganze 1:53 Stunden hinter dem Safety Car verbracht! Und durch die verschobenen Boxenstopps lagen zwischenzeitlich eine Menge Fahrer in Führung, auch Maxime Martin im BMW #45 und Maxime Soulet im Bentley #8. Nach drei Rennstunden hatte sich aber das Feld dann sortiert - vorne blieb der Audi #1.
Die vierte Rennstunde verlief vergleichsweise ruhig - bis auf den Unfall des Mercedes #70 am Fuß des Raidillons, der ein zweites „Full Course Yellow“, aber zur Abwechslung kein Safety Car nach sich zog. Der Regen ließ nach, wodurch eine Reihe Autos wieder auf Slicks wechselten – auch Markus Palttala im BMW #46. Allerdings war es zu dem Zeitpunkt noch zu früh, weshalb Palttala von Platz fünf auf 35 zurückfiel.
Nach vier Rennstunden lag weiter der Audi #1, mittlerweile mit Laurens Vanthoor am Steuer, in Führung. Auf Rang zwei und drei folgen Edward Sandström im Audi #35 und Augusto Farfus im BMW #45.
Katrin Margraff - Bild: Blancpain