Die Frauen-Fußball-WM in Kanada geht langsam zu Ende. Diese Nacht steigt in Vancouver das Finale zwischen Titelverteidiger Japan und den USA.
In der letzten Nacht musste sich die Deutsche Nationalmannschaft mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Die Mannschaft von Silvia Neid unterlag den Engländerinnen in der Verlängerung mit 0:1.
Eine, die diese WM zwar ganz nah mitverfolgt hat, aber natürlich lieber selbst dabei gewesen wäre ist die Ketteniserin Kathy Hendrich. Sie gehörte vor der WM zum erweiterten Kreis des Nationalmannschaft, war dann aber eine der Spielerinnen, die nicht mit zur WM durften. "Ich denke, für eine Weltmeisterschaft ist das kein so schlechtes Ergebnis, auch wenn sich die deutsche Mannschaft noch mehr erhofft hatte. Sie ist in der Vorrunde Gruppenerste geworden und hat einige Favoriten aus dem Turnier geworfen. Auch beim Spiel um den dritten Platz hatten die Spielerinnen es mit starken Engländerinnen zu tun, die dann auch verdient gewonnen haben", so Kathy Hendrich im BRF-Interview.
Nach der Niederlage im Spiel um Platz drei hat die deutsche Bundestrainerin Sylvia Neid auf die Kritik reagiert - sie spielte den Ball in die Bundesliga zurück. Die Spielerinnen seien "in einem katastrophalen Zustand" gewesen, monierte die Trainerin. Sie habe außerdem auf die Weltfußballerin Nadine Keßler verzichten müssen. "Wir sitzen doch alle in einem Boot", fügte Neid hinzu. Sie hoffe, "dass die Vereine ihren Teil zur Weiterentwicklung der Nationalelf beitragen".
Kathy Hendrich bedauert es bis heute, dass sie nicht in den deutschen Kader berufen wurde. "Ich spiele ja Fußball, um auch an solchen Turnieren teilzunehmen. Jetzt weiß ich, dass ich noch härter an mir arbeiten muss", sagte Hendrich.
Für das Finale in der Nacht zum Montag rechnet Kathy Hendrich mit einem knappen Ergebnis, bei dem die USA am Ende doch gewinnen.
Christophe Ramjoie hat mit Kathy Hendrich über die Frauen-Fußball-WM und das Abschneiden der deutschen Mannschaft gesprochen.
Christophe Ramjoie Bild: privat