Große Namen standen auf dem Platz des FC Medell: "Kahn", "Reus" oder "Adler" waren vertreten - schließlich spielten hier Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke, Köln und der HSV - immerhin deren Fanclubs. Sie treffen sich jedes Jahr Anfang des Sommers zum Kleinfeldturnier.
Die Bayern waren mit gleich zwei Fanclubs vertreten: neben der "Eifel Power" aus der Manderfelder Gegend auch mit den "Roten Dragonern". Für die ansonsten erfolgsverwöhnten Fans des Rekordmeisters lief es aber nicht nach Maß - zumindest was die Dragoner betraf. Sie mussten sich letztlich mit Platz sechs abfinden. Ganz unabhängig davon ist eine Teilnahme an diesem Turnier für die "Roten Dragoner" aber Ehrensache, sagt ihr Präsident Sascha Heyen. "Es macht jedes Jahr Spaß, auch wenn es gerade nicht so gut läuft, ist die Stimmung gut", so Heyen. Heyen konnte sogar mehr Spieler aufbieten, als nötig waren, um das Turnier zu spielen.
Grund zum Feiern sahen nicht nur die Kölner, die sich im Spiel um Platz 5 gegen die Dragoner durchsetzten, sondern vor allem auch die Schalker. Sie konnten von Anfang an beeindrucken. Pierre Marichal, der während des Turniers umgeklinkt war und den linken Fuß hochlegen musste, zeigte sich siegessicher. "Bei uns haben zwar schon einige graue Haare, trotzdem haben wir eine junge Mannschaft. Kann sein, dass uns das bei der Hitze einen Vorteil verschafft", erklärte er im BRF-Interview.
Nach einem 1:0-Halbfinalsieg der Schalker über den HSV trafen sie im Endspiel wieder auf Dortmund. 1:1 hieß es da und im Neunmeterschießen hatten die Königsblauen dann die besseren Nerven oder mehr Schussglück oder was auch immer. Da konnte die anderen noch so sehr frotzeln von "Schale" usw. - die Schalker hatten den Pott und gleichzeitig noch den Wanderpokal.
Ausgerichtet wurde das Turnier in diesem Jahr von den HSV-Fans Ostbelgien. Sie feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen und durften das Turnier daher veranstalten. "Der Sinn und Zweck ist, dass die ostbelgischen Fußballfan-Clubs etwas gemeinsam unternehmen. Im Laufe der Saison feuert ja jeder 'seine' Mannschaft an und trifft sich kaum", erklärt HSV-Fanclubpräsident Eric Rauw. "Hier spielen Schalke-Fans gegen Dortmund-Fans. Auf dem Platz kannten sich die Spieler noch nicht, aber zehn Minuten nach dem Abpfiff steht man zusammen an der Theke und trinkt ein Bier - so soll es sein ..."
Stephan Pesch - Bilder: BRF