Lewis Hamilton hat die Pole Position für sein Heimrennen in Silverstone erobert. Der britische Mercedes-Pilot ließ Teamkollege Nico Rosberg am Samstag 0,113 Sekunden hinter sich. Damit startet Hamilton im neunten Saisonlauf am Sonntag zum achten Mal in diesem Jahr von ganz vorn. "Das ist ein besonderer Tag, diese Pole Position auf heimischem Boden erreicht zu haben", schwärmte der 30-Jährige.
Nach den Trainingsniederlagen gegen Rosberg am Freitag war Hamilton erneut auf den Punkt da, als es wirklich zählte. Im entscheidenden Abschnitt der Qualifikation legte der Titelverteidiger eine nahezu perfekte Runde hin, sein Stallrivale konnte in seinen beiden Versuchen nicht kontern. "Meine Runde war gut, Lewis war nur ein bisschen schneller. Das ist ärgerlich, aber so ist es eben", sagte Rosberg, der bislang nur in Barcelona auf die Pole Position fuhr.
Nicht nach Plan lief es für den WM-Dritten Sebastian Vettel und Ferrari. Der Deutsche musste sich hinter seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen auf Platz sechs einordnen. Beide roten Autos stehen in der Startaufstellung hinter den Williams-Fahrern Felipe Massa und Valtteri Bottas.
Für den Rennsonntag deutet erneut alles auf einen Zweikampf der Mercedes-Piloten um den Sieg hin. "Es ist unglaublich, wie schnell wir sind", lobte Rosberg die überlegenen Silberpfeile. In der Gesamtwertung liegt er nur zehn Punkte hinter Hamilton. Zuletzt gewann Rosberg drei von vier Rennen und war bei allen bisherigen Europa-Gastspielen dieses Jahres der Sieger.
In der vergangenen Saison hieß der Silverstone-Sieger indes zum zweiten Mal Hamilton. Mit einem weiteren Erfolg könnte er nun zu den britischen Idolen Jim Clark und Nigel Mansell aufschließen, die das Heimspiel jeweils dreimal für sich entschieden. "Es sind so viele Leute hier, die motivieren mich wirklich. Es war zwar bisher nicht das einfachste Wochenende, aber am Ende konnte ich alles rausholen", sagte Hamilton, der von Zehntausenden Zuschauern auf den gut gefüllten Tribünen bejubelt wurde. Schon zum 17. Mal in Serie beginnt der zweimalige Champion ein Rennen aus der ersten Startreihe. Nur die Formel-1-Ikone Ayrton Senna schaffte das öfter, nämlich 24 Mal in den Jahren 1988 und 1989.
Weiter tief in der Krise steckt dagegen das einst stolze Traditionsteam McLaren. Die früheren Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button schieden als 17. und 18. schon im ersten Durchgang der Qualifikation aus. Seit dem Wechsel zum neuen Motorenpartner Honda fährt McLaren der Spitze weit hinterher. Besserung ist auch am Sonntag (14.00 Uhr) nicht in Sicht.
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